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Tag der Kinderseiten 2022

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Medienbildung muss selbstverständlicher Bestandteil im Alltag von Schulen und Kindertagesstätten werden

Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert zum heutigen „Tag der Kinderseiten“, dass Medienbildung mehr als bisher verbindlicher Bestandteil im Alltag von Schulen und Kindertagesstätten wird. Aus kinderrechtlicher Sicht müssen dabei Chancen und Risiken der digitalen Lebenswelt von Kindern gleichberechtigt thematisiert werden. Junge Menschen sollten ermutigt und befähigt werden, den digitalen Raum und das Internet in all seiner Vielfalt zu entdecken und für sich nutzen zu lernen. Kinder müssen aber auch über mögliche Gefahren informiert und über Motive von Anbietern sowie daraus resultierender Produktgestaltungen aufgeklärt werden. Wichtiger Bestandteil von Medienbildung ist aus Sicht des Deutschen Kinderhilfswerkes zudem eine vielfältige Kinderseiten-Landschaft im Internet. Diese sollte auch weiterhin durch eine nachhaltige Förderung des Bundes Teil eines präventiven und ganzheitlichen, vom Kind aus gedachten Jugendmedienschutzes sein.

„Für eine umfassende Medienbildung in Schulen brauchen wir Lehrkräfte, die selbst fit im Umgang mit Medien sind, und Schulen, die über funktionierende und leistungsfähige Ausstattungen verfügen. Neben einer zügigen und effizienten Umsetzung des Digital-Pakts Schule im Sinne medienstruktureller und konzeptioneller Entwicklungen in den Schulen, müssen daher schnellstmöglich Weiterbildungsangebote für alle Fachkräfte angeboten und die Medienbildung verpflichtend in die Lehramtsausbildung aufgenommen werden. Nur, wenn Lehrkräfte selbst medienkompetent sind, können sie hilfreiche Ansprechpersonen für Kinder und Jugendliche sein“, betont Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes.

„Da inzwischen auch sehr junge Kinder zunehmend digitale Angebote nutzen, muss auch die Medienbildung frühzeitig beginnen. Das spielerische Kennenlernen medialer Umgebungen und eigener Nutzungsmotive beispielsweise kann begleitet durch Fachkräfte bereits in der Kindertagesstätte erfolgen. Daher sollte Medienbildung auch in den Bildungsplänen der Kindertagesstätten verpflichtend aufgenommen und das Personal dafür befähigt werden. Mindestens genauso von Bedeutung ist jedoch die Vermittlung von attraktiven analogen Alternativen, um Kindern aufzuzeigen, dass es viele Möglichkeiten gibt ihre Zeit erfüllend zu verbringen“, so Krüger weiter.

Passend zum Tag der Kinderseiten hat das Deutsche Kinderhilfswerk heute in Kooperation mit der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter e.V. (FSM), der Kindersuchmaschine fragFINN.de und O2 Telefonica das Magazin „Genial Digital“ veröffentlicht. Das Magazin beantwortet wichtige Fragen aus der digitalen Lebenswelt von Kindern rund um die Themen Erstes Smartphone und Internet. Es gibt informative Hilfestellungen und spielerisch-interaktive Anregungen, was Kinder bei der Nutzung von Apps, Games und sozialen Netzwerken beachten sollten, wie sie verantwortungsbewusst mit privaten Daten umgehen, Fake News im Internet erkennen oder sich vor Cybermobbing schützen können. Zielgruppe des Magazins sind Kinder im Alter von acht bis elf Jahren. Aber auch Eltern finden im Magazin an vielen Stellen Anregungen für die Begleitung und den Austausch zu diesen Themen innerhalb der Familie. „Genial Digital“ ist als Broschüre und als downloadbare PDF-Version kostenfrei im Online-Shop des Deutschen Kinderhilfswerkes unter www.dkhw.de/shop verfügbar. Zudem wird es ein Begleitmaterial geben, das sich an Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte richtet und Anregungen gibt, wie die Themen des Magazins „Genial Digital“ in Schule und Unterricht methodisch aufgegriffen werden können.

Der „Tag der Kinderseiten“ soll am 21. Oktober als jährlich wiederkehrender Ehrentag die Aufmerksamkeit auf das vielfältige Kinderseiten-Internetangebot lenken und diese bei Familien, Eltern, Kindern, Pädagoginnen und Pädagogen, Schulen, Journalistinnen und Journalisten sowie Medieninteressierten ins Gespräch bringen. An diesem Aktionstag sind alle dazu eingeladen, die Welt der Kinderseiten zu entdecken. Internetseiten wie kindersache.de und fragfinn.de, Initiativen, Schulen, Blogger, Kinderseiten selbst – alle sind aufgefordert und herzlich eingeladen, mitzumachen, sich zu vernetzen und Kinderseiten bekannter zu machen.

Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit 50 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.

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