StartEnergie und UmweltHanseWerk erwartet klaren Ausbau Erneuerbarer Energien

HanseWerk erwartet klaren Ausbau Erneuerbarer Energien

Aktuell über 9.000 Megawatt angeschlossen – 1,75mal mehr eingespeist, als in Schleswig-Holstein benötigt – Rückgang der Abregelungen um 60 %

Die Hansewerk-Gruppe, zu der auch Schleswig-Holstein Netz (SH Netz) gehört, erwartet einen deutlichen Zuwachs der Grünstromproduktion in Schleswig-Holstein in den nächsten Jahren. „Aktuell hat unsere Unternehmensgruppe über 9.000 Megawatt (MW) Leistung aus Erneuerbaren oder dezentralen Energien ans Stromnetz angeschlossen. Wir stellen uns darauf ein, dass diese Zahl bis 2035 auf rund 19.000 MW an Land ansteigen wird“, erläuterte Matthias Boxberger, Vorstandsvorsitzender der HanseWerk-Gruppe und Aufsichtsratsvorsitzender von SH Netz. Im Bereich der Windkraft erwarte man etwa eine Verdopplung von derzeit 6.600 MW auf 13.000 MW. Noch sehr viel stärker werde voraussichtlich die Photovoltaik zunehmen, und zwar von heute 1.600 MW auf 5.600 MW im Jahr 2035. „Bei diesen Größenordnungen wäre es rein rechnerisch möglich, nicht nur Schleswig-Holstein und Hamburg, sondern noch weitere Teile der Bundesrepublik mit Grünstrom von der Küste zu versorgen.“

Derzeit hat HanseWerk mit seiner Tochter Schleswig-Holstein Netz mehr als 43.000 dezentrale Erzeugungsanlagen, also vor allem Windkraft-, Photovoltaik und Biomasseanlagen angeschlossen. Diese Anlagen haben 2020 etwa 175 Prozent des zur rechnerischen Vollversorgung von Schleswig-Holstein nötigen Grünstroms produziert. Die angeschlossene Leistung von mehr als 9.000 MW verteilt sich zu mehr als 71 Prozent auf die Windkraft, zu 18 Prozent auf die Photovoltaik und zu knapp sechs Prozent auf Biomassekraftwerke. Die restlichen fünf Prozent verteilen sich auf sonstige dezentrale Anlagen wie Wasserkraftwerke oder Erdgas-BHKW.
Der bisher erfolgte Netzausbau vom Höchstspannungsnetzbetreiber TenneT sowie von HanseWerk-Tochter Schleswig-Holstein Netz zeige unterdessen weiter Wirkung, so Matthias Boxberger, und ermögliche es, mehr grünen Strom aufzunehmen. So mussten im ersten Drittel 2021 die Windkraft- und Photovoltaikanlagen in Schleswig-Holstein deutlich seltener als in den Vorjahren wegen drohender Netzüberlastung abgeschaltet werden. Nach ersten Hochrechnungen gab es hier einen Rückgang um circa 60 Prozent, der etwa zur Hälfte auf den fortschreitenden Netzausbau und zur anderen Hälfte auf einen Rückgang beim Windaufkommen zurückzuführen ist.

Um noch mehr Erneuerbare Energien aufzunehmen zu können, wird der Netzbetreiber SH Netz, Teil der HanseWerk-Gruppe, allein 2021 voraussichtlich rund 300 Millionen Euro in den Ausbau und die Instandhaltung der Netze investieren. Zu den geplanten Maßnahmen gehören umfangreiche Erweiterungs- und Erneuerungsarbeiten an Umspannwerken, den Ersatz von Strom-Freileitungen durch Erdkabel, den Austausch von Ortsnetzstationen sowie die Modernisierung und Wartung von Strom- und Gasleitungen. Darunter fallen auch mehrere Großprojekte wie beispielsweise die 110.000-Volt-Hochspannungsfreileitung zwischen den Umspannwerken Schuby und Schuby-West oder der Ersatz einer 110.000-Volt-Freileitung über der Eider durch ein Erdkabel.

Die Schleswig-Holstein Netz AG im Kurzprofil

Die Schleswig-Holstein Netz AG (SH Netz) betreibt für rund 2,8 Millionen direkt oder indirekt angeschlossene Kunden Strom- und Gasleitungen in mehr als 900 Kommunen in Schleswig-Holstein. Über 400 schleswig-holsteinische Kommunen halten Anteile an SH Netz. Sie haben umfangreiche Mitspracherechte und erhalten eine Garantiedividende. Das Unternehmen beschäftigt ca. 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an vielen Standorten in Schleswig-Holstein.

SH Netz hat als Partner der Energiewende bereits zehntausende Windräder und Solaranlagen an das Stromnetz angeschlossen. Darüber hinaus entwickelt das Unternehmen Energielösungen, wie Smart-City-Anwendungen und unterstützt den Ausbau der Elektromobilität. SH Netz engagiert sich in Innovationsprojekten für mehr Klimaschutz. Dazu gehören beispielsweise Einspeiseanlagen, mit denen Biogas- oder aus Windstrom produzierter Wasserstoff ins Erdgasnetz aufgenommen werden kann, oder staatlich geförderte Forschungsprojekte.

Bis 2030 wird SH Netz klimaneutral sein: Dazu wird sie ihre 25 Standorte, über 600 Fahrzeuge sowie den Strom- und Gasnetzbetrieb in mehreren Stufen bis 2030 auf Klimaneutralität umstellen. Außer-dem unterstützt das Unternehmen seit vielen Jahren den regionalen Spitzen- und Breitensport in Schleswig-Holstein, zum Beispiel das härteste Ruderrennen der Welt auf dem Nord-Ostsee-Kanal.

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