StartKunst und KulturBrücke von Köln nach Düsseldorf

Brücke von Köln nach Düsseldorf

Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur zur Machbarkeitsstudie für ein Bundesinstitut für Fotografie

Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur hat die Machbarkeitsstudie für ein Bundesinstitut für Fotografie, beauftragt von der Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters, mit großem Interesse zur Kenntnis genommen. Sie bewertet die Studie jedoch als nur bedingt deckungsgleich mit dem tatsächlichen Bedarf zum Schutz des photographischen Erbes in Deutschland.

Obwohl die Machbarkeitsstudie dem Standort Essen potentiell bessere Voraussetzungen zuschreibt, steht für die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur außer Frage, dass der optionale Standort Düsseldorf eine wesentliche Rolle spielen muss. Da die in der Kunstakademie Düsseldorf gegründete „Becher-Schule“ eine für die Geschichte der Photographie in Deutschland und darüber hinaus von wesentlicher Bedeutung und in der Kunststadt am Rhein verankert ist, sollte sich dies auch zentral in der kulturellen Landschaft der Landeshauptstadt widerspiegeln und eine entsprechende Würdigung erfahren.

Gabriele Conrath-Scholl, Leiterin der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur: „Bernd und Hilla Becher haben mit ihrem künstlerischen Oeuvre die Basis für eine Neurezeption des Mediums gelegt, das grundlegende Fragestellungen für den Umgang mit Photographie öffnet, die bis in die Gegenwart reichen. In Köln haben wir gemeinsam mit Bernd und Hilla Becher ihr Werkarchiv aufgebaut, arbeiten daran auch mit ihrem Sohn Max Becher weiterhin zusammen und sehen so die Brücke nach Düsseldorf geschlagen.“

Insofern versteht sich die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur mit dem Bernd und Hilla Becher Archiv und den weiteren daran programmatisch anschließenden Werkbeständen als natürlicher Partner eines nationalen Photoinstituts und stützt die Bedeutung der Stadt Düsseldorf für die Photographie. Als perspektivischer Kooperationspartner schlägt die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur für die neue Photoinstitution eine dezentrale Konzeption vor.

Das Ende Februar in der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur durchgeführte Symposium „Photographische Archive im kulturellen und künstlerischen Kontext im Rheinland und Ruhrgebiet – Denkanstöße und Grundlagenforschung zur Förderung von Netzwerken und Kooperationen“ ( https://www.sk-kultur.de/symposium-photoarchive) hat nachhaltig verdeutlicht, dass vielseitige Kooperationen zwischen bundesdeutschen Institutionen existieren und weiterhin gestärkt werden müssen.

Einigkeit besteht in Fachkreisen darüber, dass die Photographie, gemessen an ihrer großen Bedeutung eine höhere Sichtbarkeit und weitreichendere fachgerechte Betreuung verdient. Eine neue Institution sollte nicht allein auf bereits bestehende Werkbestände ausgerichtet sein, sondern auch auf die Zukunft der Photographie blicken, ihre dynamische Entwicklung und die sich damit auch verändernde Positionierung im kulturellen und gesellschaftlichen Leben.

Das 1992 von der SK Stiftung Kultur der Sparkasse KölnBonn erworbene August Sander Archiv, das neben dem künstlerischen Nachlass auch die Bildrechte von August Sander umfasst, bildet den Grundstein der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur. Es ist das weltweit größte Konvolut mit originalen Werken des Photographen (1876-1964). Mit Blick auf Sanders sachliche und konzeptorientierte Photographie erweiterte sich die Sammlung um weitere seinem Ansatz verwandte Arbeiten anderer historisch wichtiger und zeitgenössischer Künstler. Schwerpunkte bilden so auch die Photographien von Bernd und Hilla Becher, von Karl Blossfeldt, von Jim Dine und vielen mehr. Die Ausstellungen orientieren sich programmatisch am Sammlungsbestand.

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Bildquelle: © Janet Sinica