StartBeruf und KarriereNicht nur der Inhalt, auch das Lernkonzept muss stimmen

Nicht nur der Inhalt, auch das Lernkonzept muss stimmen

Innovative Technologie mit innovativen Lernmethoden vermitteln

Autor: Nico Bitzer, CEO Bots and People

Es ist allgemein bekannt, dass ein wachsender Bedarf an Mitarbeitern mit Fähigkeiten im Zusammenhang mit der Automatisierung und den Technologien zur Unterstützung der Automatisierung von Geschäftsprozessen besteht. Eine Studie des Organisationsberatungsunternehmens Korn Ferry prognostiziert bis 2030 ein Talentdefizit von 85,2 Millionen Arbeitnehmern. Einzig eine ganzheitliche Ausbildung rund um das Thema Automatisierung ermöglicht nicht nur das künftig geforderte Denken in größeren Zusammenhängen, sondern vor allem auch das Lösen komplexer Probleme auf der Automatisierungsreise.

Neue Lernkonzepte mit technologischem Blickwinkel
Aber genauso wie sich die Anforderungen an die Skills der Mitarbeiter verändern, verändern sich auch die Anforderungen an die Fortbildungsmethodik. Herkömmliche, tradierte Fortbildungsansätze und monolithische Schulungsinhalte reichen hier nicht mehr aus. Neue Konzepte sind notwendig, die modernste Lerntechnologien und -methoden mit einem ganzheitlichen technologischen Blickwinkel verbinden, um die notwendigen Kompetenzen für die Automatisierung von Prozessen aufzubauen.

Microsoft Teams als E-Learning Plattform
Durch die Auswirkungen von Covid-19 auf unser Arbeitsverhalten befeuert, hat die technologische Entwicklung auch längst die Art und Weise der Wissensvermittlung revolutioniert. Die Basis bilden interaktive Collaboration-Tools wie Microsoft Teams. Sie machen aus dem Klassenzimmer ein virtuelles Klassenzimmer und werden damit zu hervorragenden Online-Learning-Tools. Alle notwendigen Dateien können an einem zentralen Ort in der Cloud abgelegt und freigegeben werden. Chatfunktionen sorgen dafür, dass Schüler untereinander und mit dem Lehrer in Kontakt bleiben können. Unterhaltungen können bearbeitet und kommentiert werden. Über einen Teams-Kanal können alle Kursteilnehmer in den Unterricht einbezogen werde. Und ganz gleich, wo sich Lehrer und Schüler gerade befinden, alle können jederzeit von überallaus auf diese Tools zugreifen und am Unterricht teilnehmen, weil die Fortbildung zu 100% online stattfindet. Aufgezeichnete Unterrichtsstunden und Pre-Readings zu den einzelnen Themengebieten können in MS Teams abgelegt und bequem und asynchron zum Unterricht jederzeit von jedem Ort aus angeschaut werden. Für die Zusammenarbeit hat es sich als sehr nützlich und hilfreich erwiesen, Mural Boards in Microsoft Teams zu integrieren.

Enge Betreuung vom Start bis zum Zertifikat
Neben den technischen Voraussetzungen ist es aber wichtig, dass die Schulungsteilnehmer eng auf ihrem Lernweg begleitet werden, um einen maximalen Erfolg zu garantieren. Das heißt, dass die Teilnehmer vom Start weg bis zum Abschluss-Zertifikat begleitet werden. Im Rahmen einer Online-Einführungsveranstaltung, bei der die Teilnehmer mit Pre-Readings zum entsprechenden Online-Learning- Tool versorgt wurden, machen sie sich beispielsweise mit Microsoft Teams vertraut und werden in Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe von maximal 20 Teilnehmern hat sich als gerade noch praktikabel erwiesen, um eine individuelle Betreuung und ein effizientes Netzwerken zu gewährleisten.

Wöchentliche Sessions mit Best Practice und Experten-Feedback
Der wöchentliche Unterrichtsplan gliedert sich in eine interaktive Take-Off Session (Dauer: 70 Minuten) zu Beginn der Woche, in der ein Use Case aus der Praxis (z.B. Boarding Prozess mit Lufthansa) vorgestellt wird und eine interaktive Touch-Down Session (Dauer: 70 Minuten) zum Ende der Woche, in der die Teilnehmer ihren Case, den sie in der Woche selbstständig oder in Gruppen bearbeiten sollten, vorstellen. Jede Woche nimmt ein Experte aus einem namhaften Unternehmen – passend zum jeweiligen Thema der Woche – an den Sessions teil, der wertvolle Einblicke in Best Practices aus seinem Unternehmen und zu den bearbeiteten Cases ein fachlich versiertes Feedback gibt. In der letzten Woche der Fortbildung sollten die Teilnehmer einen eigenen Case aus der Praxis bearbeiten, damit sie das Gelernte direkt am konkreten Beispiel anwenden können. Nehmen mehrere Mitarbeiter eines Unternehmens am Fortbildungskurs teil, können diese auch gemeinsam einen Case erarbeiten, der ihrem Unternehmen einen tatsächlichen Mehrwert verschafft.

Und Learning Nuggets nicht vergessen
Als sehr gewinnbringend für die Teilnehmer hat sich auch ein Mentoring-Konzept erwiesen. Hierbei werden die Teilnehmer von ehemaligen Teilnehmer*innen begleitet, die jederzeit für Fragen über Teams zur Verfügung stehen und mit Rat und Tat helfen. Alle Templates und E-Learning-Materialien sind auf der Lernplattform von überallher abrufbar. Um die entsprechenden Pre-Readings zu erstellen, bietet das Internet wertvollen Content, der um eigene Podcasts oder Blogs ergänzt werden kann. Als Anreiz empfiehlt es sich, ein Learning Nugget of the Week einzubauen, z. B. einen Podcast mit einem Vertreter eines namhaften Unternehmens zum Thema. Reminder zu bestimmten Themen und Aktionen lassen sich dabei sehr gut beispielsweise mit MS Power Automate automatisieren, wodurch die Organisatoren entlastet werden.

Mit Flipped Classroom zum Erfolg
Als besonders erfolgreich hinsichtlich des Lerneffekts hat sich im Rahmen dieses innovativen Lernkonzepts die Schulung nach dem Flipped Classroom Prinzip entpuppt. Dabei handelt es sich um ein Blended-Learning-Modell, bei dem traditionelle Vorstellungen über Unterrichtsaktivitäten und Hausaufgaben umgekehrt werden. Der Flipped Classroom verlagert den Unterricht auf ein lernzentriertes Modell, bei dem die Zeit im Klassenzimmer genutzt wird, um Themen eingehender zu untersuchen und sinnvolle Lernmöglichkeiten zu schaffen, während die Schüler sich zunächst mit neuen Themen außerhalb des Klassenzimmers vertraut machen. Die persönliche Interaktion mit dem Lehrer wird mit dem unabhängigen Lernen der Schüler auf einer Technologie-Plattform gemischt. Die Schüler beschäftigen sich zuerst mit den Pre-Readings in Form von Videos, Templates und E-Learning-Material zu den einzelnen Sessions, bevor sie mit dem Lehrer und Experten in der Unterrichtssession mit dem nötigen Hintergrundwissen interagieren, um die neuen Informationen an einem Live Problem zu diskutieren und dann wiederum selbstständig oder in Gruppen zu bearbeiten. Den Abschluss bildet ein anspruchsvoller Multiple Choice Test, der ein gewisses Qualitätsniveau der Fortbildung widerspiegelt.

Spaß und Motivation dürfen nicht fehlen
Doch das beste Lernkonzept nutzt nichts, wenn der Spaß am Lernen und die Motivation fehlen. Einer der interessantesten und disruptivsten Ansätze in innovativen E-Learning-Szenarios, das Gamification, d.h. die Verwendung von Game-Design-Elementen in Nicht-Game-Kontexten, sollte auf keinen Fall fehlen. Das Spektrum der möglichen Anwendungen ist extrem breit und vielfältig. Ein Beispiel für Gamification könnte die Bezeichnung der verschiedenen Lerngruppen in Automatisierungsschulungen mit dem Namen bekannter Roboter sein wie z. B. R2D2 oder C-3PO. Da alle Teilnehmer eines Online-Kurses sich allenfalls im virtuellen Klassenzimmer treffen, kann man mit ein wenig Merchandising auch leicht ein nicht zu unterschätzendes Manko dieser Lernform beseitigen. Der Versand von T-Shirts mit entsprechenden Aufdrucken oder eines kleinen Frühstückpakets, das gemeinsam im virtuellen Klassenzimmer dann verzehrt wird, sind nur zwei Möglichkeiten, das Zusammengehörigkeitsgefühl der Klasse zu stärken und die Identifikation mit dem gelernten Content herzustellen.

Fazit:
Der Bedarf an Mitarbeitern mit weitreichenden Automatisierungsskills ist unbestritten. Entsprechend groß ist auch das Angebot der Hersteller und Drittanbieter an Up- und Reskilling-Kursen. Von den oftmals sehr fokussierten Lerninhalten auf ein Produkt oder eine Problemlösung einmal abgesehen, spielt die Art und Weise der Aus- und Weiterbildungen für den Fortbildungserfolg eine immer größere Rolle. Denn eine erfolgreiche Fortbildung verbessert nicht nur die Karrierechancen, sondern ist zu einem immer wichtigeren Bestandteil des modernen Geschäfts geworden. Ein effektiver Trainingsplan baut zum einen auf den neuesten wissenschaftlichen Lernmethoden auf, zum anderen berücksichtigt er auch Strategien, die eine hohe Lernmotivation, die nachhaltige Ausbildung von Wissen und den Einsatz modernster Technologien verbinden. Der Wert von Wissen und der Bedarf an qualifiziertem Fachpersonal in unserer hochtechnisierten Wirtschaft ist zu groß, als dass Unternehmen die daraus resultierenden Vorteile durch die Nutzung uneffektiver Fortbildungsangebote leichtfertig verspielen.

Bots and People
Bots and People wurde im Januar 2020 von Nico Bitzer und Oliver Nagel in Berlin gegrün-det. Im Sinne von „a purposeful Job for everyone“ hat sich Bots and People zur Aufgabe gemacht, Menschen bei der Automatisierung ihrer Geschäftsprozesse zu unterstützen. Bots and People ist die erste 360°-Weiterbildungsacademy im Bereich der Geschäftspro-zessautomatisierung. Teilnehmer der Weiterbildungsprogramme lernen den Einsatz von Robotic Process Automation, Automatisierung in der Cloud und Process Mining. Teilneh-mer können sich bei Bots and People zum Automation Strategist oder Automation Cham-pion weiterbilden.

Firmenkontakt
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