Start Politik und Recht Hamsterkäufe machen sich auch in Tafelläden bemerkbar

Hamsterkäufe machen sich auch in Tafelläden bemerkbar

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In Corona-Zeiten schließt nur ein Teil der Tafelläden – Notversorgung gesichert

Stuttgart, 18. März – Auch einige Tafelläden der Caritas in Württemberg schließen in Corona-Zeiten, um die Ansteckungsgefahr zu verringern. Aber an den vier Standorten in Göppingen, Nürtingen, Albstadt und Calw geht die Hilfe eingeschränkt weiter. Zwar geht inzwischen als Folge der Hamsterkäufe das Warenangebot in den Tafeln zurück, doch auch die Anzahl der Kunden sinkt. So kauften Anfang der Woche in Albstadt lediglich 50 Kundinnen und Kunden ein, zuvor waren es rund 80. Da die Ehrenamtlichen in den Tafelläden vorwiegend zur Risiko-Gruppe der über 60-Jährigen gehören, haben inzwischen hauptamtliche Caritas-Mitarbeitende und jüngere Freiwillige wie Studierende die Arbeit übernommen. An mehreren Standorten werden mittlerweile Foodpakete bestehend aus Brot, Wurst, Käse, Salat und Gemüse gepackt, die für 2 Euro verkauft werden sollen. Dass die Klienten sich selbst die Waren zusammenstellen, ist vielfach aufgrund beengter Verhältnisse in den Läden nicht mehr möglich.

In Göppingen und Nürtingen dürfen maximal drei Kunden den Laden betreten, um ein Essenspaket zu kaufen. Angedacht ist auch, die Pakete zu den Kundinnen und Kunden nach Hause zu bringen. In Albstadt darf ebenso nur eine begrenzte Anzahl an Kunden in den Laden betreten. In Calw wird versucht, den Betrieb so lange wie möglich aufrecht zu halten und eine Traubenbildung vor dem Laden zu verhindern. Auch seitens der Bevölkerung gebe es hier eine hohe Hilfs- und Spendenbereitschaft, berichtet beispielsweise Michael Vogelmann von der Caritas Schwarzwald-Gäu. In Oberschwaben mit den Standorten Isny, Bad Wurzach, Leutkirch, Weingarten und Wangen ist der Betrieb momentan ausgesetzt, es wird aber beabsichtigt, diesen nächste Woche mit den gepackten Paketen in Weingarten und Wangen wieder aufzunehmen. Auch in Horb sowie in Esslingen, Geislingen und Süßen sind die Läden geschlossen.

Insgesamt ist derzeitig die Lage für Menschen, die Sozialhilfe beziehen, nach Auskunft der Verantwortlichen sehr angespannt. Sonderangebote, die normalerweise die Versorgung mit Nahrungsmitteln abdecken, stünden nicht mehr zur Verfügung. Hamsterkäufe könnten mit dem Regelsatz schon gar nicht getätigt werden.

Der Caritasverband Rottenburg-Stuttgart e.V. ist der Wohlfahrtsverband der katholischen Kirche in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Als Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege in Baden-Württemberg engagiert er sich politisch für die Interessen von armen, benachteiligten und hilfebedürftigen Menschen und tritt gegen deren Ausgrenzung ein. Regional und landesweit vertritt er die Interessen von 1.740 katholischen Einrichtungen und Diensten in wichtigen Fragen pflegerischer und sozialer Arbeit. Insgesamt arbeiten unter seinem Dach 33.000 hauptamtliche und genauso viele ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In neun Caritasregionen bietet der Caritasverband soziale Dienstleistungen für Kinder, Jugendliche und Familien, alte und pflegebedürftige Menschen, Menschen mit Behinderung, Arbeitslose, Wohnungslose, Menschen mit Fluchterfahrung oder mit einer Suchterkrankung an.

Kontakt
Diözesancaritasverband Rottenburg-Stuttgart
Eva-Maria Bolay
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