Kreis Pinneberg listet Gülle-Container für Katastrophen
Das landtechnische Lohnunternehmen Matthias Kühl ist in der Region nordwestlich von Hamburg als Dienstleister für die Landwirtschaft tätig. Um die Logistik in der Gülleausbringung auf den Feldern zu verbessern hatte man die Idee einen mobilen Container als Zwischenspeicher einzusetzen. Üblicherweise und je nach Entfernung zum Feld versorgen mehrere Gülletankwagen das Verteilerfahrzeug auf dem Feld mit Materialnachschub. Auf den Höfen wird die anfallende Gülle üblicherweise in abgedichteten viele Meter tiefen Lagunen (=Gülleteiche) gelagert, bis sie abgefahren wird. Um das Verteilerfahrzeug auf dem Acker kontinuierlich mit Gülle zu versorgen müssen je nach Wegstrecke genügend Gülletankfahrzeuge im Einsatz sein, damit die Versorgungskette unterbrechungsfrei laufen kann. Gülletankfahrzeuge mit eigener Pumptechnik ausgestattet sind hohe Investitionen. Ein Schwachpunkt in dieser Kette sind die vielfach sehr variablen Ladezeiten von Gülletankfahrzeugen mit eigener Pumpe an Bord, wenn sie sich aus der Lagune mit Material versorgen. Die vom Traktor angetriebene Güllepumpe braucht je nach Viskosität der Gülle bis zu 15 Minuten, um den Tank seines Transportfahrzeuges zu befüllen. Die Problematik verschärft sich noch, je tiefer unter Gelände Oberkante die Gülle aus der Lagune gefördert werden muss, weil die Saugleistung der Pumpe nachlässt. Auch die letzten Meter Anfahrt zur Lagune können vielfach recht beengt sein und benötigen Rangierzeit für das Güllefahrzeug. Eine Alternative wäre ein weiteres Güllefahrzeug einzusetzen, damit es zu keinem Stillstand in der Versorgungskette für das Verteilerfahrzeug auf dem Acker kommt, weil keine Gülle mehr da ist. Da das Lohnunternehmen am Ende nach gefahrenen Kubikmeter Gülle abrechnet suchte man nach Wegen die Effektivität zu steigern und entwickelte das Konzept einen mit Pumpen ausgerüsteten Puffer-Container einzusetzen. Damit kann das Betanken der Gülletankfahrzeuge auf weniger als 2 Minuten reduziert werden, sodass weniger Güllefahrzeuge in der Versorgungskette benötigt werden bzw. die Fahrdistanz zum Verteilerfahrzeug kann weiter sein. Einfache Tankanhänger reichen in der Logistik aus, was die Kosten
ebenfalls reduziert.
Güllecontainer misst Inhaltsstoffe und Durchflussmenge
Mit der Zoller GmbH Elektrotechnik und Ellermann Container Ganderkesee waren schnell flexible und kompetente Partner gefunden, um die Idee umzusetzen. Der Container ist eine Sonderanfertigung und kann bis zu 35 m³ Medium speichern. Ellermann aus Ganderkesee fertigte den Container mit allen Anschlüssen und in Sonderabmessungen wie sie für die Landwirtschaft zulässig sind. Ein Stromaggregat auf dem Container versorgt die Meß- und Regeltechnik sowie eine Vakuum- und zwei leistungsstarke Kreiselpumpen mit Strom, sodass die Einheit ohne externe Energieversorgung arbeiten kann. Ein Abrollkipper-Anhänger mit Traktor als Zugmaschine transportiert die Einheit zum Einsatzort, der durchaus 30 Meter oder mehr von der Lagune entfernt sein kam, um den Gülletankwagen eine günstige An- und Abfahrt fürs betanken und einen schnellen Rundlauf zu bieten.
Nachdem die Ansaugrohre verlegt sind wird das System gestartet. Die Vakuumpumpe fährt hoch, zieht die (Gülle-) Wassersäule aus der Lagune bis kurz hinter die Kreiselpumpen, schaltet sich dann automatisch ab und aus dem Kreislauf raus. Parallel fahren die förderstarken Kreiselpumpen an und befüllen den Speicher-Container in sehr kurzer Zeit. Sensoren überwachen den Füllstand im Container und schalten die Pumpen nach Erreichen des maximalen Füllstandes ab. Ein Gülletankfahrzeug kann nun aus dem Speichervorrat innerhalb kürzester Zeit befüllt werden. Sinkt der Füllstand im Container unter den festgelegten Wert, fahren die Pumpen selbsttätig wieder an und befüllen den Speicher-Container erneut. Messtechnik an Bord des Containers erfasst und dokumentiert wieviel Kubikmeter Gülle aus der Lagune entnommen wurde. Des Weiteren messen und erfassen Sensoren kontinuierlich Inhaltsstoffe wie Stickstoff, Phosphor und Kali in der Gülle, um die Qualität und den Nährstoffgehalt zu bestimmen. Denn Gülle ist nicht gleich Gülle, das reicht von dünnflüssig, also stark wasserhaltig bis hin zu breiartig wie die Erfahrungen des Lohnunternehmens Matthias Kühl zeigen. Entsprechend variiert auch die Zusammensetzung der Gülle bei jedem Erzeugerbetrieb wo das Lohnunternehmen tätig wird. Mit dem neuen Gülle-Speicher-Container bekommt der Auftraggeber nicht nur einen Beleg über das gefahrene Güllevolumen, sondern auch eine Übersicht der Inhaltsstoffe Stickstoff, Phosphor und Kali in „seiner“ Gülle, erhoben durch einen kontinuierlichen Messprozess.
Kreis Pinneberg listet Container für Katastropheneinsatz
Bei Wald- und Moorbränden, kurz überall dort wo bei Katastrophen Löschwassermangel herrscht, kann der Zoller-Ellermann-Container helfen und eingesetzt werden. Zwei Optionen sind denkbar. Einmal ist der Container ein reiner passiver Speicher für 35.000 Liter Löschwasser und wird dazu kontinuierlich von allen geeigneten Tankfahrzeugen einschließlich Gülletransportern befüllt, während sich die Löschfahrzeuge der Feuerwehr aber auch zu Hilfe gerufene Wasserwerfer auf kurzem Weg, nahe am jeweiligen Einsatzort und schnell mit neuem Löschwasser versorgen können. Die zweite Option, der Container arbeitet aktiv und bekommt eine optimale Aufstellung zur Brandkatastrophe und einer Löschwasserstelle in der Nähe. Gewisse Distanzen bzw. beengte Anfahrtswege Vorort zu Flüssen, Kanälen oder Seen zum Container überbrückt eine Rohrleitung über die sich der Container selber mit Löschwasser befüllt und dort bereitstellt wo die Löschfahrzeuge der Feuerwehr schnell und ohne Behinderung an- und abfahren können. Hier greift nicht die wirtschaftliche Überlegung, sondern die Schnelligkeit in der Versorgung mit reichlich Löschwasser zur Brandbekämpfung. Deshalb listete der Kreis Pinneberg den Container als Ausrüstung für den Katastropheneinsatz.
** Ende Pressetext ** Text und 5 Fotos download: www.pr-download.com/ellermann-ganderkesee_zoller2.zip
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