Start Wirtschaft und Finanzen Rauchen ist ungesund, aber Altria gesund fürs Depot

Rauchen ist ungesund, aber Altria gesund fürs Depot

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Da ritt er nun, der Marlboro-Mann … Jahrelang warb Robert Norris als Marlboro-Mann für die gleichnamigen Zigaretten, sowohl auf Plakaten als auch im Fernsehen. Für seine Kinder beendete er die Anstellung und zog sich – ganz in Cowboy-Manier – auf seine Ranch zurück. Im November 2019 ist er nun im Alter von 90 Jahren gestorben. Nach eigenen Angaben hat er nie geraucht und war doch einer der bekanntesten Darsteller der erfolgreichen Werbekampagnen von Philip Morris.

Politisch stark unter Druck geraten starb die Werbekampagne jedoch schließlich 1998. Sie passte wohl auch nicht mehr zu den wohl heute kaum noch beachteten Horrorbildchen, die den mündigen Bürger vom Rauchen abhalten sollen, sowie zu den auf den politischen Druck hin geschliffenen Werbemöglichkeiten für die Zigarettenindustrie.
Aber nach so viel Nachhaltigkeit in letzter Zeit wird es wieder einmal Zeit, abseits vom politisch korrekten Mainstream nach Anlagemöglichkeiten zu schauen.

Altria – ein zuverlässiger Wert für das Depot

Das in Richmond im US-Bundesstaat Virginia ansässige Unternehmen Altria gehört zu den führenden Tabakwaren- und Lebensmittelkonzernen der Welt. Schon seit 1847 gibt es die Gesellschaft, die heute unter dem Namen Altria Group, Inc. firmiert. Bis 2003 war sie noch unter Philip Morris Companies Inc. bekannt.
Von Oktober 1985 bis Februar 2008 war das aktuell von Chairman und CEO Martin J. Barrington geführte Unternehmen im Aktienindex Dow Jones Industrial Average vertreten.

Bekannte Zigarettenmarken sind Marlboro und L&M (der Name stammt von der übernommenen Tabakfirma Liggett & Myers). Über verschiedene Beteiligungen hat sich die Altria Group zu einem führenden Tabakwarenkonzern entwickelt.
Dass Lebensmittel auch zum Geschäftsfeld von Altria gehören, ist unter anderem das Ergebnis der Beteiligung an Lebensmittelkonzernen wie Krafts food und Brauereien wie AB InBev und SABMiller.
Heute ist zudem die E-Zigarette nicht mehr aus dem Repertoire der Anhänger des blauen Dunstes wegzudenken. Deshalb hat die Altria Group im vergangenen Jahr im Hinblick auf künftige Marktpositionen 35 Prozent des E-Zigaretten-Herstellers Juul erworben. 12,8 Milliarden Dollar wurden dazu für den Anteil von 35 Prozent gezahlt. Nach eigener Aussage sei diese Beteiligung bisher die größte Investition in der Konzerngeschichte Altrias. Insgesamt wurde Juul bei dem Deal mit 38 Milliarden Dollar bewertet.

Altria ist auf dem so wichtigen US-Markt mit einem Marktanteil von 50 Prozent der führende Zigarettenanbieter. Die Kernmarke Marlboro weist hierbei eine hohe Kundentreue auf: 90 Prozent aller Marlboro-Raucher kaufen ausschließlich Marlboro-Zigaretten – das ist in der Tabakindustrie einmalig.
Zwar schätzen Experten, dass die Zahl der Raucher in den nächsten Jahren um durchschnittlich 3 bis 4 Prozent pro Jahr in den Industrieländern zurückgeht. Doch zum einen wird dies durch das starke Umsatzwachstum in den Schwellenländern mehr als überkompensiert. Und zum anderen hat sich Altria auch auf dem Markt für elektronische, rauchfreie Zigaretten hervorragend positioniert. Der Marktanteil der eigenen Marken Skoal und Copenhagen beträgt hier ebenfalls 50 Prozent.

Zahlen sind mehr als blauer Dunst

Die Bilanzzahlen 2018 weisen Umsatzerlöse von 19,627 Milliarden Dollar aus. Damit halten sich die Umsätze konstant auf hohem Niveau bei leicht steigender Tendenz. Die Zahl der Mitarbeiter blieb mit 8300 Beschäftigten in den letzten 3 Jahren gleich.
Die mit 12,8 Milliarden Dollar in den Büchern stehende Investition bei Juul ließ die Langfristverbindlichkeiten 2018 auf 40,81 Milliarden Dollar nach oben schnellen (2017: 27,784 Milliarden Dollar). Die Bilanzsumme stieg damit auf 55,638 Milliarden Dollar (2017: 43,202 Milliarden Dollar).
Obwohl Juul noch jung ist, kontrolliert die Firma mittlerweile fast die Hälfte des Marktes für E-Zigaretten. In den USA kommt das Unternehmen sogar auf einen beeindruckenden Marktanteil von 75 Prozent. Laut Brancheninsidern soll der Konzern mit seinen im letzten Jahr 1500 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 1 Milliarde Dollar erreichen. Zwar fangen immer weniger junge Menschen mit dem Rauchen an, aber immer mehr steigen auf E-Zigaretten, Tabakerhitzer oder Schnupf- und Kautabak um.

Entscheidend für das Engagement der Anleger bei Altria ist die Rolle des Papiers als Dividenden Aristokrat. Denn die Ausschüttung wurde seit 50 aufeinanderfolgenden Jahren angehoben. Nur 2008 gab es infolge der Trennung zwischen Altria und Philip Morris International einen Knick. In der Regel schüttet Altria aber 80 Prozent seines erwirtschafteten Gewinns an seine Aktionäre aus. Die aktuelle Dividendenrendite von 6,9 Prozent oder absolut von 3 Dollar je Aktie ist sehr attraktiv.

Fazit

Das Papier notiert derzeit bei ca. 42,50 Euro – vielleicht ein guter Einstiegszeitpunkt, denn die Aktie entfernt sich vom 52 Wochen-Tief mit 36,20 Euro. Entscheidend ist aber die konstant hohe Dividendenrendite. Ein Wert fast für die Ewigkeit, auch wenn Sie nicht rauchen und deshalb die Rendite möglicherweise lange genießen können.

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