Start Immobilien Experten-Interview mit Julia Bothur (Bezirksschornsteinfegerin): Der Heizungscheck deckt Energiesparpotenziale auf!

Experten-Interview mit Julia Bothur (Bezirksschornsteinfegerin): Der Heizungscheck deckt Energiesparpotenziale auf!

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Julia Bothur (Vorstandsmitglied im Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks)

Berlin, den 06.09.2023: Der Heizungscheck nach der „Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über mittelfristig wirksame Maßnahmen“ (EnSimiMaV) ist für alle Wohnungseigentümer und Hausbesitzer mit Gasheizung Pflicht. Bis September 2024 müssen schätzungsweise 10-14 Millionen Gebäude die Energiesparverordnung durchgeführt haben. Die Energieeffizienz der Gasheizung wird dabei vom Schornsteinfeger geprüft. Wie sinnvoll der Heizungscheck tatsächlich ist, erläutert Julia Bothur, Schornsteinfegermeisterin und im Vorstand des Bundesverbandes des Schornsteinfegerhandwerks, im Interview mit dem Verbraucherportal Vergleich.de

Vergleich.de: Frau Bothur, was bringt aus Ihrer Sicht ein Heizungscheck einem Immobilienbesitzer? Wie sinnvoll ist er?

Julia Bothur: Der Heizungscheck nach EnSimiMaV deckt Energiesparpotenziale auf und soll in erster Linie dazu beitragen, Erdgas einzusparen. Was hat der Immobilienbesitzer davon? Er spart fossile Energie und reduziert seine CO2-Emissionen. In welchem Umfang sich die Gaseinsparung auch auf die Heizkosten auswirkt, hängt letztendlich von seinem Energieversorger und der Preisentwicklung ab. Der Heizungscheck ist aus unserer Sicht ein sinnvolles Instrument, um mit einfachen Mitteln zu prüfen, ob die Gasheizungen in Deutschland optimal eingestellt sind und wie effizient sie arbeiten. In der Summe hofft die Bundesregierung, 15 % Erdgas einzusparen.

Vergleich.de: Es sind bis zu 14 Millionen Haushalte zum Heizungscheck verpflichtet. Wie viel haben Sie mit Nachfragen zum Check und allgemein zum Thema Energie zu tun?

Julia Bothur: Unsere Betriebe erreichen viele Anfragen zum Thema Energieeinsparung, insbesondere zum neuen Gebäudeenergiegesetz und zu den geplanten Änderungen. Die Menschen sind verunsichert und möchten wissen, ob sie ihre Gas- oder Ölheizung weiterhin nutzen dürfen oder ob es ein Betriebsverbot gibt. Wir vom Bundesverband haben die Betriebe vor Ort mit tagesaktuellen Updates versorgt, damit diese ihre Kunden informieren können.

Vergleich.de: Wie lang sind zurzeit die Wartezeiten, wenn sich ein Hausbesitzer bei seinem Schornsteinfeger wegen eines Heizungschecks meldet?

Julia Bothur: Das kann sehr unterschiedlich sein und hängt von der Auftragslage des einzelnen Schornsteinfegerbetriebs ab.

Vergleich.de: Wie läuft ein Heizungscheck praktisch ab, wie lange dauert er und was wird alles begutachtet?

Julia Bothur: Bei uns im Schornsteinfegerhandwerk läuft der Effizienzcheck wie folgt ab: Zuerst werden bestimmte technische Parameter und Betriebseinstellungen überprüft, wie zum Beispiel: Ist die Nachtabsenkung aktiviert? Wie sind die Betriebszeiten eingestellt? Ist eine effiziente Heizungspumpe vorhanden? Wurde ein hydraulischer Abgleich durchgeführt? Sind Rohrleitungen und Armaturen wie gefordert gedämmt? Stellt der Schornsteinfeger oder die Schornsteinfegerin Handlungs- bzw. Optimierungsbedarf fest, wird dieser mit entsprechenden Maßnahmen zur Verbesserung in einem Formular erfasst und ausgehändigt. Der Kunde kann dann überlegen, wen er für die Maßnahmen beauftragt. Wie lange der Check dauert, hängt von den Gegebenheiten vor Ort ab.

Vergleich.de: Wie teuer ist ein Heizungscheck in einem normalen Ein- oder Zweifamilienhaus?

Julia Bothur: Die Kosten können abhängig von der Immobilie, dem Aufwand und dem ausführendem Fachbetrieb unterschiedlich ausfallen. Wir empfehlen, sich vorab nach den Kosten zu erkundigen. Gegebenenfalls kann ein Schornsteinfegerbetrieb den Effizienzcheck mit anderen Arbeiten zusammenlegen, das könnte sich auf die Kosten auswirken.

Vergleich.de: Es können aber auch Mehrkosten entstehen, wenn Optimierungsmaßnahmen festgestellt werden. Wie hoch können diese werden?

Julia Bothur: Auch das lässt sich nicht verallgemeinern. Einfache Korrekturen der Betriebseinstellungen oder die Dämmung von Rohrleitungen dürften weniger kostenintensiv ausfallen als zum Beispiel ein hydraulischer Abgleich. Letztlich sind dies jedoch alles Maßnahmen, die sich durch ihre Energieeinsparung selbst tragen.

Das Interview mit Julia Bothur wurde im August 2023 geführt und ist unter https://www.vergleich.de/heizungscheck.html?utm_source=pressemitteilung&utm_id=heizungscheckpm nachzulesen.

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Bildquelle: Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks