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Bellen und mehr – Die Lautsprache des Hundes

Es gibt sehr stille Hunde, die wir kaum einmal bellen hören. Andere Hunde machen sich ständig akustisch bemerkbar. Doch was will uns ein Hund eigentlich sagen? Wie können wir verschiedene Lautäußerungen wie bellen, fiepen oder winseln des Vierbeiners voneinander unterscheiden?

Das Bellen

„Hunde, die bellen beißen nicht?“ – Ganz so einfach können wir es uns nicht machen. Denn Hunde bellen auf ganz unterschiedliche Weise.

Das Bellen kann auch Freude und Erregung ausdrücken. Unterschiede können wir in der Tonlage hören. Aggressivität drückt der Hund durch ein Bellen in tieferen Tönen aus. Bellen in einer höheren Tonlage zeigt eine freundlichere Stimmung

Bei der Beurteilung des bellenden Hundes ist natürlich auch die grundsätzliche Tonlage des Tiers zu berücksichtigen. Ein Hund mit einer sehr schrillen Stimmlage bellt auch bei schlechter Laune in hohen Tönen. Wer sein Tier kennt, wird keine Probleme haben, die Unterschiede zu erkennen.

Quietschen oder Fiepen

Fiepende und quietschende Laute können beim Hund recht unterschiedliche Gründe haben. Junge Welpen versuchen hierdurch zu beschwichtigen. Beim erwachsenen Hund können diese Laute ein Zeichen für Stress und Aufregung sein.

Manche Hunde Fiepen auch, wenn sie einen anderen Hund sehen, aber diesen angeleint nicht erreichen können. Oder wenn Sie ein anderes Tier entdecken, das sie jagen möchten. Manch ein Hund fängt an zu quietschen, wenn er dringend vor die Tür muss.

Das Winseln

Hat denn wenigstens das Winseln des Hundes eine klare Bedeutung? Auch bei der Beurteilung des Winselns gibt es unterschiedliche Interpretationen. Manch ein Hund winselt, weil er sein liebstes Spielzeug nicht erreichen kann.

Winseln kann auch ein Zeichen für Aufregung sein. Oder der Hund hat Schmerzen, er ist nervös oder hat einfach Angst.

Alte Hunde fangen manchmal an zu winseln, weil sie sich nicht mehr orientieren können, was zu einer Verunsicherung führen kann. Bei manchen Hunden steigert sich das Winseln zu einem regelrechten Heulen.

Das Wuffen

Es gibt auch dieses kurze gedämpfte Bellen, das häufig als „Wuffen“ bezeichnet wird. Der Hund gibt diesen Laut etwa von sich, wenn er etwas wahrgenommen oder gehört hat. Er möchte dann auf seine Wahrnehmung aufmerksam machen. Oft macht er zwischen den Lauten dann auch eine Pause und blickt den Menschen an.

Wuffen kann auch als eine Warnung vor einer möglichen Gefahr verstanden werden.

Das Heulen

Heulen hat der Hund vom Wolf gelernt. Mit diesem Laut gelingt es dem Vierbeiner den Kontakt mit der eigenen Familie aufzunehmen. Heulende Wölfe markieren ihr Revier, vor allem dann, wenn das Signal von den anderen Rudelmitgliedern erwidert wird. Schon junge Tiere erlernen die Kunst des Heulens. Viele Familienhunde setzen das Heulen nur noch selten ein. Die typische Rudelbildung steht im Familienleben auch nicht mehr zur Debatte.

Manche Hunde heulen heute aus Einsamkeit oder auch als Revierdemonstration. Manch ein Hund erwidert mit seinem Heulen auch Laute, die er gerade hört. So etwa ein Feuerwehrauto oder einen anderen heulenden Hund. Es gibt auch Hunde, die bei Musik anfangen heulend „mitzusingen“. Das ist dann eher als amüsante Kuriosität zu werten und nichts, worüber Sie sich Sorgen machen müssten.

Das Knurren

Knurren kann bedeuten, dass der Hund sich bedroht fühlt. Er versucht, eine Gefahr mit Hilfe des Knurrens auf Abstand zu halten. Er sagt: „Bis hier her und nicht weiter!“ – Eine klare Ansage, die gut zu verstehen ist. Auch bei Spielen fangen Hunde an zu knurren.

Wenn Sie Ihren Hund gut kennen, sollte es Ihnen nicht schwerfallen die Grenze herauszuhören, wo das Spiel endet und die Aggressivität beginnt. Richten Sie dann auch einen Blick auf die Körpersprache: Richtet der Hund seine Rute steil nach oben, so geht das Spiel allmählich in eine aggressive Haltung über.

Knurren kann auch ein Stresssignal sein. Vor allem dann, wenn ein Hund während des Knurrens seine Nackenhaare aufstellt oder seine ganze Körpersprache angespannt wirkt, ist das ein Zeichen dafür, dass sich Ihr Vierbeiner in einer Stresssituation befindet.

Hat Ihr Hund Schmerzen?

Knurren kann auch ein Signal sein, dass Ihr Hund unter Schmerzen leidet. In diesem Fall tritt das Knurren vor allem bei bestimmten Bewegungen oder Berührungen auf. Dies sollten Sie nicht mit aggressivem Verhalten verwechseln. Achten Sie in diesem Zusammenhang auch auf andere mögliche Krankheitssymptome und behalten Sie Verhaltensveränderungen im Blick.

Was kann ich tun, wenn mein Hund knurrt?

Erkennen und Lösen Sie die Konfliktsituation, in der sich Ihr Hund befindet. Auf diese Weise stärken Sie die Bindung zu Ihrem Tier und Sie vermeiden, dass der Konflikt auf einer körperlichen Ebene eskaliert. Achten Sie sensibel auf das Verhalten Ihres Hundes und reagieren Sie frühzeitig, wenn der Stresspegel steigt. Wenn Ihr Hund zu knurren beginnt, können Sie eine Distanz zum auslösenden Reiz herstellen.

Laufen Sie um den Auslöser in einem größeren Abstand vorbei. Auf diese Weise entlasten Sie den Stress und Sie vermeiden schlimmeres Verhalten. Lässt sich der auslösende Reiz nicht umgehen, so können Sie diesem über einen Bogen begegnen. Dies entspricht auch den typischen Verhalten des Hundes, der bei Artgenossen normalerweise keine frontale Begegnung kennt.

Vielleicht haben Sie auch die Möglichkeit, den Reiz direkt zu entfernen? Das kann vorübergehend eine Lösung sein, längeres Training kann dabei helfen, mit entsprechenden Auslösern umzugehen.

Die Kommunikation zwischen Menschen und Hunden

Hunde haben ein großes Interesse daran, den Menschen zu verstehen. Manchmal wissen sie schon was der Mensch möchte, bevor sich dieser äußert. Manch ein Hund hat auch keine Regeln gelernt. Er darf an der Leine ziehen, wenn er aufgeregt ist. Wer auch die Sprache der Vierbeiner verstehen lernt, schafft eine gute Basis für die Kommunikation zwischen Mensch und Hund.

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