Start Wirtschaft und Finanzen Raus aus dem Krisenmodus, rein in die Zukunft: Mittelständische Industriepolitik braucht Blick nach vorn – auch beim Strompreis

Raus aus dem Krisenmodus, rein in die Zukunft: Mittelständische Industriepolitik braucht Blick nach vorn – auch beim Strompreis

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– Konjunktur in der mittelständischen Industrie: sinkende Produktion, 16 Prozent weniger Aufträge
– Branchen brauchen jetzt Planungssicherheit und verlässliche Randbedingungen
– WSM fordert Industriestrompreis von vier Cent für alle

Düsseldorf/Hagen, 23. Mai 2023. Der Industriehimmel ist grau: Auftragslage und Produktion sind im ersten Quartal 2023 rückläufig, der Vergleich zum Vorjahr ist negativ. In den Branchen des Wirtschaftsverbands Stahl- und Metallverarbeitung (WSM) sanken die Bestellungen um 16 Prozent gegenüber dem ersten Viertel 2022. Der diskutierte Industriestrompreis von sechs Cent für energieintensive Unternehmen bringt keine flächendeckende Aufheiterung, weil zu viele auf der Strecke bleiben. „Der Brückenstrompreis darf maximal vier Cent betragen, darf keine Auflagen und Hürden haben und muss alle Industrieunternehmen mitnehmen“, fordert WSM-Hauptgeschäftsführer Christian Vietmeyer. „Nur mit bezahlbarer Energie und massivem Bürokratieabbau kommen Industrieunternehmen zurück auf den Wachstumspfad“, ergänzt Holger Ade, Leiter Wirtschafts- und Energiepolitik beim WSM.

Alle brauchen bezahlbaren Strom – nicht nur „Auserwählte“
Der aktuelle Auftragsrückgang ist laut Statistischem Bundesamt der größte seit dem Coronaausbruch. Trotzdem sollen nicht energieintensiv produzierende Unternehmen – dank enger Definition betrifft das viele – weiterhin erdrückende Strompreise stemmen. Und so weiter an internationaler Wettbewerbsfähigkeit verlieren. „Viele Betriebe der WSM-Branchen gehören nicht zum Kreis der „Auserwählten“, brauchen aber bezahlbaren Strom. Auch sie müssen fossile Energieträger ersetzen, auf erneuerbare Energien umstellen, ihren ökologischen Fußabdruck reduzieren“, betont Ade.

Politik muss umschalten: vom Krisenbekämpfungs- in den Zukunftsgestaltungsmodus
Der WSM fordert die Politik auf, umzuschalten: vom Krisenbekämpfungs- in den Zukunftsgestaltungsmodus. „Für die meisten Betriebe ist Elektrifizierung der einzige Weg zur Defossilierung. Deutschland kann die Klimaziele nur erreichen, wenn Unternehmen verlässliche Rahmenbedingungen bekommen, mit denen sie zugleich wettbewerbsfähig sind“, unterstreicht Christian Vietmeyer. Hoger Ade ergänzt: „Sie brauchen eine langfristige Planungssicherheit. Nur das kann die Abwanderung stoppen, nur so sind wieder Investitionen am Standort Deutschland möglich.“
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Die Stahl und Metall verarbeitende Industrie in Deutschland, das sind: rund 5.000 vorwiegend familiengeführte Betriebe, die mit über 500.000 Beschäftigten über 80 Milliarden Euro Umsatz im Jahr erwirtschaften. Die Unternehmen beschäftigen im Durchschnitt 100 Mitarbeiter und sind mit Abstand die wichtigsten Kunden der Stahlerzeuger.
Die Branche zeichnet sich durch hohe Spezialisierung und Wettbewerbsintensität aus. Die Unternehmen fertigen für die internationalen Märkte der Automobil-, Elektro- und Bauindustrie, den Maschinenbau und den Handel.
Der WSM ist Dachverband für 14 Fachverbände. Zusammen bündeln sie die Interessen einer der größten mittelständischen Branchen in Deutschland und sind Sprachrohr für deren wirtschaftspolitische Vertretung auf Länder-, Bundes- und europäischer Ebene. Sie suchen den Ausgleich mit marktmächtigen Abnehmern und Lieferanten aus Industrie und Handel. Und sie fordern bessere Rahmenbedingungen für Wachstum, Dynamik und Wettbewerb – ob bei Steuern, Abgaben, Recht, Forschung, Umwelt, Energie oder Technik.

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Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung e.V. (WSM)
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