Start Wirtschaft und Finanzen Farm to Fork: Wie Europas Agrarbetriebe bis 2050 den European Green Deal umsetzen

Farm to Fork: Wie Europas Agrarbetriebe bis 2050 den European Green Deal umsetzen

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Der European Green Deal ist ein ehrgeiziges Programm, das darauf abzielt, Europa bis 2050 klimaneutral zu machen. Ein wesentlicher Teil dieses Plans umfasst die Agrarwirtschaft, die als einer der größten Verursacher von Treibhausgasemissionen in Europa gilt. „Um die Ziele des European Green Deal zu erreichen, müssen Europas Agrarbetriebe ihre Praktiken ändern und sich auf eine nachhaltigere Landwirtschaft konzentrieren“, sagt Umweltingenieur Jörg Trübl, Verwaltungsrat der schweizerischen MABEWO AG.

Immer wieder wird eine nachhaltige Landwirtschaft gefordert, aber was macht eine nachhaltige Landwirtschaft aus?

Jörg Trübl erklärt, dass der Begriff Nachhaltigkeit bereits über 300 Jahre alt ist, aus der Forstwirtschaft stammt und sich nach dem Grundsatz der nachhaltigen Waldnutzung ableitet. Denn es sollte nicht mehr Holz gefällt werden, als nachwachsen kann, damit die Erhaltung der Wälder über Generationen sicher und nutzbar gemacht werden kann. „Erst 1992 auf der UN-Umweltkonferenz in Rio erlangte das Konzept der Nachhaltigkeit seinen Durchbruch als allumfassendes Handlungsprinzip zum weltweit anerkannten Leitbild“, so Trübl. Eine nachhaltige landwirtschaftliche Entwicklung soll im Einklang mit der ökologischen Verträglichkeit, sozialen Gerechtigkeit und wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit stattfinden, bis hin zur generationenübergreifenden Gerechtigkeit, dass die Menschheit nicht auf Kosten nachfolgender Generationen leben darf.

Einfluss der Landwirtschaft auf die Umwelt

Es ist kein Geheimnis, dass die Landwirtschaft einen großen Einfluss auf die Umwelt hat. Der Einsatz von Chemikalien und Düngemitteln überlastet und schädigt das Gleichgewicht, die Intensivierung der Landwirtschaft führt auch zum Abnehmen der Insekten- und Artenvielfalt, Treibhausgase aus der Agrarindustrie steigern schädliche Emissionen. Ein ineffektiver Einsatz von Energie, Wasser und Ressourcen trägt ebenfalls zu Umweltproblemen bei. Umweltingenieur Jörg Trübl teilt die Erkenntnis, dass, um die Umweltauswirkungen zu minimieren, es mehr denn je notwendig ist, dass Europas landwirtschaftliche Praktiken umweltfreundlicher und nachhaltiger werden müssen.

Farm-to-Fork-Strategie

Die Farm-to-Fork-Strategie (Vom Hof auf den Tisch) der Europäischen Kommission – ein Teil des Green Deals – wurde im Mai 2020 vorgestellt, um die Umsetzung des European Green Deal in der Agrarindustrie zu fördern. Die Strategie sieht vor, dass Lebensmittel nachhaltiger und umweltfreundlicher produziert werden sollen – von der Ernte bis zum Verkauf an den Endverbraucher. Mit der Farm-to-Fork-Strategie wird das Ziel verfolgt, die Verbindung zwischen Anbau und Verzehr zu stärken und sicherzustellen, dass die Nahrungsmittelversorgung der europäischen Bevölkerung in einer nachhaltigen und gesunden Art und Weise erfolgt.

Umweltfreundliche Agrarwirtschaft bis 2050

Europas Landwirtschaft muss somit bis 2050 umweltfreundlicher werden, um den Anforderungen des European Green Deal gerecht zu werden. Es geht darum, den ökologischen Fußabdruck der Lebensmittelproduktion zu reduzieren und nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken zu fördern. Um die CO2-Emissionen zu reduzieren und den Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln zu minimieren, setzt die MABEWO AG auf Indoor-Farming Lösungen. „Für die Produktion von Salaten, Micros Greens, Pilzen und Kräutern beispielsweise bieten die Indoor-Farming-Anlagen ideale Wachstumsbedingungen für die Pflanzen. Die Solarpaneele auf dem Dach stellen die Energieversorgung sicher“, erklärt Jörg Trübl.

Herausforderungen bestehen im Besonderen in nachhaltigen Anbaumethoden, wie beispielsweise „Precision Farming“ (Präzisionsackerbau). Diese Methode ermöglicht eine präzisere Anwendung von Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln, wodurch die Umweltauswirkungen reduziert werden können. Sensoren und Maschinen analysieren den Boden und geben genauere Anweisungen zur Bewässerung und Düngung von Nutzpflanzen. „Unterschätzt werden sollte nicht, dass der Umbau der Agrarwirtschaft zur nachhaltigen Landwirtschaft sich auch auf die weltweite Stabilität von Agrarrohstoffen auswirkt“, gibt Jörg Trübl zu bedenken. Kritisch darf die weltweite Agrarproduktion als Stabilitätsfaktor nicht vernachlässigt werden, denn die EU trägt mit 27 Millionen Tonnen jährlichen Weizenexports wesentlich zur politischen Stabilisierung wichtiger weltweiter Krisenregionen bei.

Zusammenarbeit für eine nachhaltige Zukunft

Insgesamt muss die Umstellung auf eine nachhaltigere Agrarwirtschaft in den kommenden Jahrzehnten proaktiv durchgeführt werden, da sie langfristig nötig ist. Jörg Trübl ist überzeugt, dass eine umweltfreundlichere Landwirtschaft dazu beiträgt, die EU auf eine nachhaltigere Zukunft vorzubereiten und dabei sicherzustellen, dass die Agrarindustrie weiterhin wirtschaftliche und soziale Beiträge zur europäischen Gesellschaft leisten kann. Dies funktioniert nur gemeinschaftlich und es ist notwendig, dass Politiker, Landwirte und Verbraucher zusammenarbeiten, um eine nachhaltige Zukunft für Europas Agrarindustrie zu gewährleisten.

V.i.S.d.P.:

Chanel Ehlers
Projektmanagerin & Bloggerin

Eigentlich ist Chanel Projektmanagerin für App-basierte Unternehmen, aber Ihre Leidenschaft ist das Bloggen und Veröffentlichen von Ideen, die die Welt bereichern und zu einem besseren Ort, nachhaltig und langfristig machen. Seit 2022 schreibt Chanel für ABOWI.com und ist erreichbar unter contact@abowi.com.

FAQs:

Welche Rolle spielt die Farm-to-Fork-Strategie in der Umsetzung des European Green Deal?

Die Farm-to-Fork-Strategie spielt eine wichtige Rolle bei der Umsetzung des European Green Deals in der Agrarindustrie Europas. Sie hat das Ziel, die Lebensmittelproduktion nachhaltiger und umweltfreundlicher zu gestalten und die Verbindung zwischen Anbau und Verzehr zu stärken. Die Strategie soll sicherstellen, dass die Nahrungsmittelversorgung der europäischen Bevölkerung in einer nachhaltigen und gesunden Art und Weise erfolgt.

Welche Praktiken können europäische Agrarbetriebe anwenden, um ihre CO2-Emissionen zu reduzieren?

Eine Möglichkeit, die CO2-Emissionen europäischer Agrarbetriebe zu reduzieren, ist der Einsatz von Bio-Produkten. Biobauern verwenden keine chemischen Pestizide oder Düngemittel und setzen stattdessen auf natürliche Methoden, um ihre Ernte anzubauen. Bioproduzenten verwenden auch weniger Energie und Wasser, reduzieren die Erosion und verbessern die Bodenqualität. Eine weitere Möglichkeit zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen ist die Einführung nachhaltiger Anbaumethoden, wie beispielsweise Precision Farming.

Wie können europäische Landwirte eine nachhaltigere Tierhaltung ermöglichen?

Da die Produktion von Tierprodukten oft stark mit der Emission von Treibhausgasen verbunden ist, ist es notwendig, dass europäische Landwirte ihre Produktionsmethoden überdenken und innovative Lösungen finden, um eine nachhaltigere Tierhaltung zu ermöglichen. Eine Möglichkeit ist beispielsweise, auf eine Weidewirtschaft umzusteigen und die Haltungsdichte von Tieren zu reduzieren. Darüber hinaus kann die Ernährung der Tiere mit nachhaltigeren Futtermitteln ergänzt und die Aufnahme von Antibiotika und Hormonen reduziert werden.

Die MABEWO AG steht für Nachhaltigkeit. „Make a better world“ investiert in die Zukunft und entwickelt innovative Technologien, um die größten Herausforderungen unserer Zeit zu lösen: Klimaschutz, Energiewende, Ressourcenschonung und Lebensmittelversorgung. Herr Jörg Trübl ist ausgebildeter Umweltingenieur und verfügt über 20 Jahre praktische wirtschaftliche Erfahrung in der Unternehmensführung als Berater, Coach und CEO von KMUs in Europa.

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