Expertenkommentar von Carl Hauck
München, 25. April 2023 – Tools wie ChatGPT könnten mit ihren zahlreichen Fähigkeiten und Einsatzmöglichkeiten zu einer der größten Transformationen der Arbeitswelt seit langem führen. Mithilfe von künstlicher Intelligenz kann ChatGPT unter anderem menschenähnlich kommunizieren, programmieren und Texte verfassen. Diese bahnbrechende Entwicklung ruft eine Vielzahl an Fragen auf, die die Auswirkungen auf die Arbeitswelt betreffen: Soll ich lernen, ChatGPT zu benutzen? Kann mich ChatGPT bei der Erledigung meiner Aufgaben unterstützen? Ist die künstliche Intelligenz so weit fortgeschritten, dass sie sogar die Existenz meines Berufes bedroht? Antworten auf diese Fragen hat Carl Hauck von Brights, Anbieter von Re-Skilling, Up-Skilling und Learning Consulting.
Eines vorweg: Ja, künstliche Intelligenz wird in Zukunft zweifelsfrei sehr gut Aufgaben erledigen können, die seit langer Zeit von Menschen umgesetzt werden. Ein Beispiel dafür ist das Erstellen von Codes, das bisher von Programmierern übernommen wird. Deren Arbeitsabläufe werden sich in den nächsten Monaten bis Jahren drastisch ändern. Gerade das Erstellen von Quellcodes wird kaum noch denkbar sein ohne KI-unterstützte Autovervollständigung oder sogar Generierung von größeren Code-Blöcken. Das heißt jedoch nicht, dass die Programmierer, die bis dato diese Codes erstellt haben, sich einen neuen Beruf suchen müssen. Im Gegenteil: Im Rahmen der Digitalisierung wird der Bedarf an digitalen Lösungen weiterhin ansteigen. Die erhöhte Produktivität durch KI wird dafür sorgen, dass Entwickler in Zukunft sehr viel mehr Quellcode umsetzen werden müssen, aber in gleicher Zeit.
ChatGPT generierter Quellcode ist momentan aber alles andere als fehlerfrei und gibt gerade bei neuen Problemen oft falsche oder nur mittelmäßige Lösungen zum Besten. Daher ist eine wichtige Aufgabe der Developer, den bestehenden Code zu überprüfen, Tests zu erstellen und diesen zu optimieren. Hinzu kommt, dass Programmierer aufgrund ihres „Menschseins“ ChatGPT voraus sind, wenn es um die Kommunikation mit anderen Menschen geht. Diese zwei wichtigen Punkte treffen auch auf viele andere Berufsbilder zu.
Metaskills zu verbessern wird ein wichtiger Teil von Umschulungen sein
Deutlich werden die Unterschiede zwischen KI und Mensch vor allem in Bezug auf Metaskills wie Kreativität. ChatGPT ist nicht auf dieselbe Weise kreativ wie ein Mensch. Die Kreativität von KI beruht auf Methoden wie Vermischen und Übertreiben von Konzepten, wohingegen der Mensch über eine viele breitere Palette verfügt, sich neue Ideen und Konzepte auszudenken.
Wenn Unternehmen ihre Mitarbeitenden angesichts der Entwicklungen im Bereich KI umschulen, sollte daher ein besonderer Fokus auf Metaskills liegen. Anders gesagt: Umschulungen sollten verstärkt darauf eingehen, was die künstliche Intelligenz selbst nicht kann. Ein weiteres Beispiel dafür ist eigenständiges Denken. KI-Tools können die Erledigung bestimmter Aufgaben enorm unterstützen, indem sie gewisse Tätigkeiten übernehmen. Den Ergebnissen, die diese Tools liefern, sollte man jedoch nicht blind vertrauen. Mitarbeitende sollten lernen, diesen Output richtig zu bewerten, das heißt ihn kritisch zu hinterfragen, nach Fehlern zu suchen und gegebenenfalls Verbesserungen vorzunehmen.
Nicht zuletzt sollten im Rahmen von Umschulungsmaßnahmen Skills im Bereich Empathie trainiert werden. Obschon ChatGPT menschenähnlich kommunizieren kann, ist es nicht immer in der Lage, sich in sein Gegenüber hineinzuversetzen. Das kann beispielsweise in der Kommunikation mit potenziellen Kunden oder Kundinnen schwierig sein – eine Maschine ohne Empathie wird wohl kaum auf deren individuelle Wünsche eingehen können. Die Kommunikation mit Menschen wird weiterhin zum Aufgabenspektrum von Mitarbeitenden gehören.
Der richtige Umgang mit ChatGPT wird in Zukunft ein wichtiger Faktor sein, ob sich Firmen am Markt behaupten können. Ausschlaggebend dabei wird die Entwicklung von Fähigkeiten sein, die die KI-Tools nicht besitzen. Um sich auf diesen Wandel der Arbeitswelt vorzubereiten, sollten Firmen so schnell wie möglich das Training dieser Fähigkeiten und Kompetenzen zu einem zentralen Bestandsteil ihrer Umschulungen machen.
Brights ist Spezialist für berufliche Bildung und hilft Unternehmen dabei, Prozesse der Aus- und Weiterbildung besser zu organisieren und das Lernen in ihrer DNA zu verankern. Das Angebot von Brights umfasst Programme zu Re-Skilling, Up-Skilling und Learning Consulting. Bereits über 3.000 Teilnehmende haben mit dem beschleunigten Lernmodell von Brights in den Bereichen IT und Technologie neue Kompetenzen erlernt. Brights ist in sechs europäischen Ländern vertreten, deutsche Büros sind in München und Hamburg. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte https://brights.com/de-de
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