Wie Sie gefährliche Situationen vermeiden
Kinder benötigen seitens der Autofahrer besondere Rücksicht. Daher gelten im Umgang ihnen besondere Vorsichtsmassnahmen. So ist es kein Zufall, dass bei der Auto Theorieprüfung dieses Thema eine starke Beachtung findet.
Kinder haben aufgrund ihres Alters noch keine oder fast keine nennenswerten Erfahrungen im Umgang mit dem Verkehrsgeschehen. Aufgrund ihrer Körpergrösse können sie die Lage nicht gut überblicken und sind in vielen Situationen gefährdeter als Erwachsene, beispielsweise im toten Winkel von Fahrzeugen.
Kinder lassen sich zudem leichter ablenken, zum Beispiel beim Spielen oder durch Freunde. Die Seh- und Hörfähigkeit von Kindern unter 5 Jahren ist im Vergleich zu älteren Kindern noch nicht gut entwickelt. Auch das Bewusstsein für gefährliche Situationen fehlt Kindern oft gänzlich.
Auch wenn in den Schulen viel Aufklärung im Rahmen des Verkehrskundeunterrichtes stattfindet und Kindern das richtige Verhalten auf und neben der Strasse beigebracht wird, müssen Autofahrer besondere Regeln beachten. Der Artikel 26 des Strassenverkehrsgesetzes sagt ganz klar, dass man älteren und gebrechlichen Menschen sowie Kindern gegenüber besonders vorsichtig sein muss.
Erwähnt wird zudem, dass diese Vorsicht besonders dann geboten ist, wenn Anzeichen bestehen, dass sich Strassenbenützer nicht richtig verhalten. Das trifft besonders häufig bei Kindern zu.
Achten Sie bereits vor dem Wegfahren darauf, dass Sie keine Kinder und keine anderen Verkehrsteilnehmer gefährden. Wenn Sie bemerken, dass Kinder in der Nähe der Strasse nicht auf den Verkehr achten, dürfen Sie hupen.
Normalerweise ist beim Überholen von Fahrradfahrern ein Mindestabstand von 1,5 Metern einzuhalten. Bei Kindern, die mit dem Rad unterwegs sind, sollte dieser Abstand eher 2 Meter betragen.
KINDER UND MOTORRÄDER
Das ist ein wichtiges Thema, das alle begeisterten Motoradfahrer und jene, die zur Motorrad Theorieprüfung antreten möchten interessieren muss. Kinder dürfen in der Schweiz auf Motorrädern mitfahren, sie müssen aber wie alle anderen Personen auf dem Motorrad einen Helm tragen, der dem UNECE-Reglement Nr. 22 entspricht. Zusätzlich müssen sie Trittbretter oder Fussrasten benutzen können und rittlings auf dem Sitz Platz nehmen. Kinder unter 7 Jahren dürfen nur auf einem durch die Zulassungsbehörde bewilligten Kindersitz mitgeführt werden. Die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) rät davon ab, Kinder auf Motorrädern zu transportieren. Möchten Sie das tun, sorgen Sie dafür, dass die Kinder eine geeignete Schutzkleidung tragen.
IN DER NÄHE VON SCHULEN UND KINDERGÄRTEN
Die Nähe zu Schulen, Kindergärten oder Spielplätzen werden oft durch das Gefahrensignal „Kinder“ angekündigt. In diesen Bereichen sowie an Bushaltestellen müssen Sie mit Kindern in der Nähe und auf der Fahrbahn rechnen. Fahren Sie auf solchen Strecken besonders vorsichtig, reduzieren Sie die Geschwindigkeit vor allem vor Fussgängerstreifen und bleiben Sie stets bremsbereit. Handzeichen oder die Lichthupe könnten Kinder falsch interpretieren.
Den Anweisungen und Zeichen von Schülerverkehrsdiensten ist unbedingt Folge zu leisten.
Sollten sich Kinder auf der Fahrbahn befinden, sollten Sie besonders vorsichtig und langsam vorbeifahren und genügend seitlichen Abstand einhalten. Hupen Sie nur, wenn ein Vorbeifahren absolut nicht möglich ist. Ansonsten kann das Hupen die Kinder erschrecken und so nicht beabsichtigte Reaktionen hervorrufen.
Unabhängig davon, ob Sie sich in der Nähe von Einrichtungen wie Schulen oder Kindergärten befinden oder nicht, sollten Sie beim Parkieren auf dem Trottoir darauf achten, dass für Fussgänger und Kinderwagen wenigstens 1,5 Meter frei bleiben. Zugeparkte Trottoire sind eine Verkehrswidrigkeit, ein Ärgernis für Fussgänger und eine Gefahr für Kinder, da diese dann auf die Strasse ausweichen müssen.
Wenn ein Schulbus mit eingeschalteten Warnblinkern anhält, um Kinder ein- oder aussteigen zu lassen, darf dieser nur langsam und mit besonderer Vorsicht überholt werden. Rechnen Sie damit, dass Kinder die Strasse vor dem Schulbus überqueren, ohne auf den Verkehr zu achten.
KINDER IM AUTO
In der Schweiz müssen Kinder unter zwölf Jahren oder unter einer Körpergrösse von 150 Zentimetern mit einem Kindersitz gesichert sein. Die Sitze müssen korrekte Prüfetiketten tragen. Seit dem 1.4.2010 sind einfache Sitzerhöhungen als Rückhaltevorrichtungen zugelassen, sofern sie dem ECE-Reglement Nr. 129 entsprechen. Kleinkinder sollten in sogenannten Babyschalen transportiert werden, die rückwärtsgerichtet angebracht werden. Natürlich müssen sich Kinder und Jugendliche auch auf den Rücksitzen anschnallen. Wie Sie das richtig machen und die Sitze richtig einstellen, erfahren Sie in unserem Artikel „Sicher im Auto.“
GEFAHREN BEI SOMMERLICHER HITZE
Leider passiert es im Sommer öfters, dass Kinder allein im Auto zurückgelassen werden und es wegen Überhitzung zu lebensbedrohenden Situationen kommt.
Bei 30 Grad Aussentemperatur kann es im Fahrzeug bereits nach 10 Minuten 37 Grad heiss werden, nach einer halben Stunde kann die Hitze bereits mehr als 40 Grad betragen. Damit besteht für das Kind Lebensgefahr.
Lassen Sie also die Kleinen in der sommerlichen Hitze nicht allein im geschlossenen Auto – auch nicht für eine kurze Zeit. Kinder sind in solchen Situationen besonders gefährdet, weil ihr Körper rund dreimal soviel Wärmeenergie aufnehmen kann wie der Körper eines Erwachsenen.
Sollten Sie als Aussenstehender ein Kind in einer derartigen Situation im Auto sitzen sehen, versuchen Sie so schnell wie möglich die Eltern ausfindig zu machen. Reagiert das Kind nicht mehr, sollten Sie sofort die Rettungskräfte verständigen. In solchen Fällen ist es erlaubt, die Scheibe einzuschlagen, um Kinder vor dem Hitzetod zu bewahren, ohne Probleme wegen Sachbeschädigung zu bekommen.
Um sich als Autofahrer mental auf den Umgang mit Kindern im Strassenverkehr einzustellen, kann es hilfreich sein, sich in sie hineinzuversetzen oder an seine eigene Kindheit zu denken.
Wenn Sie das hin und wieder tun und die diesbezüglichen Verkehrsregeln genau einhalten, kommen die Kleinen und auch Sie sicher ans Ziel!
Das Schweizer Unternehmen e-university ist seit Jahren mit verschiedenen Lernprogrammen erfolgreich auf dem Markt. Im Portfolio der Firma befinden sich interaktive Prüfungsvorbereitungen zu Fahrprüfungen für Auto, LKW Bus, Taxi und Motorrad.
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