StartBeruf und KarriereFachkräftemangel: Recruiting ist der falsche Ansatz

Fachkräftemangel: Recruiting ist der falsche Ansatz

Personalexperte Matthias Clesle rät Unternehmen, Fachkräfte weiterzuentwickeln statt neue zu akquirieren

Unternehmen investieren derzeit massiv ins Recruiting, um Fachkräfte zu gewinnen. Damit geben sie viel Geld aus, um in leeren Teichen zu fischen, sagt Personalexperte Matthias Clesle, der Unternehmen in der Personalentwicklung berät. Er rät Firmen daher dazu, diese Ausgaben zurückzufahren und stattdessen ihre Personalentwicklung auszubauen. Der Bedarf, neue Fachkräfte anzuwerben, kann dadurch auf ein Minimum reduziert werden.

Was kontrovers klingt, ist bei genauer Betrachtung logisch: „Unternehmen, die auf wirkungsvolle Personalentwicklung setzen, benötigen weniger Fachkräfte, weil sie die bestehenden halten, konsequent weiterentwickeln und gewinnorientiert einsetzen“, sagt Clesle. Voraussetzung ist allerdings, dass Personalentwicklung richtig und nicht stiefmütterlich betrieben wird. So verstehen leider viele Unternehmen darunter noch immer, für ihre Arbeitnehmer einmal im Jahr eine Weiterbildung zu organisieren. Dabei steht häufig nicht einmal der Nutzen im Fokus, sondern das Unterstreichen des Employer-Brands. „Moderne Personalentwicklung ist aber weit mehr als nur ein Goodie für die Mitarbeitenden“, betont der Experte. Sie ist ein langfristiger Lern- und Weiterbildungsprozess, der dazu beiträgt, Probleme im Unternehmen zu lösen und den Gewinn zu steigern. Und was für viele Unternehmen fast noch wichtiger ist: Richtig betrieben sorgt Personalentwicklung für qualifiziertes und motiviertes Personal – in Zeiten, in denen es meist Mangelware ist.

Produktivität steigern
Aber wie gelingt das? „Personalentwicklung reduziert den Recruitingbedarf, indem die Mitarbeitenden durch gezielte Weiterbildung produktiver werden“, erklärt Clesle, der seit mehr als 20 Jahren Fach- und Führungskräfte berät. In langfristig angelegten Trainings und Schulungen lernen die Mitarbeitenden, effizienter zu arbeiten. Sie kommunizieren klarer, verhandeln gewinnbringender und delegieren besser. Dadurch steigt die Produktivität im Unternehmen und Kosten sinken, ohne dass neues Personal beschafft werden muss. Das gelingt auch durch den besseren Einsatz der eigenen Fachkräfte: „Zu oft sind hochqualifizierte Leute mit einfachen Routineaufgaben beschäftigt, etwa studierte HR-Manager mit dem Einstellen von Stellenanzeigen“, betont der erfahrene Trainer. Durch Personalentwicklung werden vorhandene Ressourcen effizienter genutzt.

Abwanderung verhindern
Was den Recruitingbedarf ebenfalls senkt: Ein gut geführtes und qualifiziertes Team ist zufriedener. „Das wirkt sich unmittelbar auf die Mitarbeiterbindung und Fluktuationsrate eines Unternehmens aus“, betont Clesle. Ein Effekt, der nicht zu unterschätzen ist: So denken aktuell fast vier von zehn Deutschen darüber nach, den Job zu wechseln. In den meisten Fällen wegen zu geringer Wertschätzung und zu wenig Aussicht auf Fortschritt – das sind die Top-Abwanderungsgründe 2023. „Personalentwicklung setzt genau an diesen Punkten an und spart dadurch Fluktuationskosten“, so der Experte. Allein in Deutschland belaufen sich diese jährlich auf rund 118 Milliarden Euro. Darüber hinaus empfehlen zufriedene Mitarbeitende ihren Arbeitgeber häufiger im Freundes- und Bekanntenkreis. Dadurch sinkt die Zahl der vakanten Stellen zusätzlich.

Personalentwicklung 4.0
In Zeiten, in denen Fachkräfte rar sind, lohnt es sich also mehr denn je, sie durch gezielte Personalentwicklung zu halten. Damit dies gelingt, müssen sich HR-Abteilungen allerdings von der Idee des 1-Tages-Seminars verabschieden: „Die Arbeitswelt 4.0 erfordert eine Personalentwicklung 4.0. Sie ist langfristig ausgerichtet, agil und lösungsorientiert“, sagt Clesle. Bewährt haben sich mehrmonatige oder gar mehrjährige Weiterbildungsprozesse, die aus sehr praxisorientieren wöchentlichen Einheiten bestehen, deren Inhalte direkt im Alltag umgesetzt werden können. Nur so wird aus Wissen auch Können, denn Lernen ist ein langfristiger Prozess, der Zeit und Wiederholungen braucht.

Betriebswirtschaftlicher Nutzen
Ebenso wichtig zu verstehen ist, dass Weiterbildungen keine Spaßveranstaltungen sind. Sie müssen betriebswirtschaftlich relevant sein, um wirken zu können. „Welches Problem lösen wir damit im Unternehmen? An dieser Frage sollte sich Personalentwicklung konsequent orientieren“, sagt Clesle. Nur dann können Mitarbeitende und Betrieb auch einen Nutzen daraus ziehen und profitieren: von mehr Produktivität, mehr Motivation und deutlich weniger Recruitingbedarf. Mehr noch: Gute Personalentwicklung macht Personalakquise überhaupt erst sinnvoll. Denn solange die Löcher in diesem Bereich nicht gestopft sind, können Unternehmen noch so viel Wasser in ihren Fachkräftepool nachgießen – es wird wieder abfließen.

Matthias Clesle arbeitet seit rund 20 Jahren in der Personalentwicklung als Berater, Trainer und Speaker. Im Auftrag namhafter Konzerne und vieler mittelständischer Unternehmen löst er Probleme rund um die Förderung und Weiterbildung von Mitarbeitenden. Seine praxisbezogenen Tools wurden in zahlreichen Unternehmen bereits umgesetzt. Sie basieren auf seiner jahrelangen Erfahrung als Leiter in der Personalentwicklung und schaffen nachhaltig messbare Ergebnisse, für die sich Clesle per Garantie verbürgt. Er gehört zu den TOP 100 Trainern und arbeitet an mehreren Hochschulen als Dozent

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