Konfliktexpertin Ulla Schnee geht darauf ein, warum Ergebnisse trotz einer erfolgreichen Meditation nicht immer von allen akzeptiert werden.
Wenn bei einer erfolgreichen Mediation Themen bearbeitet, Konflikte geklärt und Lösungen gefunden wurden, stelle sich bei allen Beteiligten ein gutes Gefühl ein. In der Regel kehre auch wieder Ruhe ein. In der Praxis erlebt Ulla Schnee jedoch, dass flankierende Berater wie Juristen, Coaches oder Unternehmensberater die Ergebnisse einer Mediation nicht immer akzeptieren.
In diesem Zusammenhang komme es häufig zu Aussagen wie: „Wollen Sie das Ergebnis wirklich so stehen lassen? Da ist doch noch mehr drin.“ „Also dieser Weg kann nicht der richtige sein.“ „Hätte ich mitgewirkt, dann wäre es anders ausgegangen.“ Seien alle Beteiligten zudem für das gleiche Unternehmen tätig, könne es auch nach einer erfolgreichen Mediation ungemütlich werden. Ulla Schnee führt diesen Punkt näher aus: „Einer der Hauptgründe dafür ist, dass die beratenden Stellen das Ergebnis zu sehr aus ihrer eigenen Perspektive bewerten und dem Prozess der beteiligten Personen zu wenig wert beimessen. Sie können die Lösung nicht nachvollziehen und wollen diese nicht akzeptieren, da sie entgegen ihrer eigenen Meinung ist.“ Teilweise werde mit allen Mitteln versucht, die bereits besprochenen Konfliktthemen nochmals aufzurollen. Dahinter stehe häufig, dass die flankierenden Berater ihre Stellung im Unternehmen deutlich machen oder ihre Macht ausspielen wollen. In solchen Situationen komme es dazu, dass sie eine der Konfliktparteien auf ihre Seite ziehen oder den Mitarbeitenden Worte in den Mund legen und dadurch den Konflikt immer wieder neu anfachen. „Die Folgen davon sind nicht nur enorm zeitraubend, sondern kosten auch wertvolle Energie und erhöhen die Kosten, die dem Unternehmen durch einen Konflikt entstehen“, kommentiert Ulla Schnee den Sachverhalt.
Generell sei das Ziel von Mediationen, Ergebnisse zu finden und anhaltende Konflikte beizulegen. Wichtig hierbei sei, dass beide Seiten aktiv den Lösungsansatz mitgestalten sowie ihre Meinungen, Anschichten und Prioritäten einbringen, um gemeinsam zu einem Ergebnis zu gelangen. Im besten Fall schaffen die Konfliktparteien so durch eine Mediation eine Win-Win-Situation. Werde jetzt jedoch von außen am Ergebnis gerüttelt, richte das großen Schaden an und führe langfristig zu noch mehr Konflikten.
Für Ulla Schnee ist ein solches Verhalten unverständlich und mache es den Mediationsbeteiligten schwer, zur Ruhe zu kommen. Sie rät daher: „Es ist wichtig, sich nicht auf solche Macht- oder anderweitige Spielchen einzulassen. Schließlich wurden bereits Ergebnisse erzielt und diese sollten jetzt auch umgesetzt werden.“ Das gelinge, wenn beide Seiten eine klare Position beziehen und verdeutlichen, dass sie trotz des Unwillens der flankierenden Berater nicht von der vereinbarten Lösung abweichen. Wenn dies keinen Effekt erziele, empfiehlt Ulla Schnee, die Situation neu zu betrachten, denn der Konflikt hat unter diesen Umständen vielleicht noch andere Ebenen. Das gemeinsame Gespräch mit einer neutralen externen Moderation zu suchen könne helfen, das Thema aus der Welt zu schaffen.
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Ulla Schnee ist Sparringspartnerin, Ratgeberin und Entwicklerin für Konfliktmanagement und Coaching. Sie unterstützt Menschen dabei, ihre Einstellung zu Konflikten und den Umgang damit zu verändern sowie eine neue Perspektive auf die aktuelle Situation zu erlangen. Mit ConflictArt und CoachingArt unterstützt sie Unternehmer, Führungskräfte und Teams sowohl im konstruktiven Umgang mit Konflikten als auch bei einem zielführenden Auseinandersetzen mit der aktuellen Situation. Hierbei greift sie auf ihre Kommunikations-, Verhaltens- und Kooperationsexpertise zurück.
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