Start Wirtschaft und Finanzen BDL: Wirtschaftsstandort braucht Anreize für Zukunftsinvestitionen

BDL: Wirtschaftsstandort braucht Anreize für Zukunftsinvestitionen

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– BDL-Präsident Kai Ostermann: Leasing entscheidender Faktor zur Bewältigung der Transformation
– Leasing-Branche und Verband feiern Doppeljubiläum in Berlin: 60 Jahre Leasing in Deutschland und 50 Jahre BDL

Berlin, 9. November 2022 – „Der Wirtschaftsstandort Deutschland braucht gerade jetzt die Entscheidung für Zukunftsinvestitionen“, erklärt Kai Ostermann, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Leasing-Unternehmen (BDL). Die Dringlichkeit der nachhaltigen Transformation habe durch die aktuelle Energiekrise zugenommen. „Der Schlüssel, um die Transformationsprozesse zu bewältigen, liegt in neuen Technologien und nachhaltigen Wirtschaftsgütern. Erneuerbare Energieanlagen müssen massiv ausgebaut, die Produktion muss auf emissionsarme und energieeffiziente Anlagen umgerüstet und der Verkehr elektrifiziert werden.“ Der Investitionsbedarf sei entsprechend enorm. Jedoch habe der russische Angriffskrieg in der Ukraine die durch die Corona-Pandemie bedingte Investitionsschwäche in Deutschland noch verstärkt. „Die Leasing-Wirtschaft ist ein wichtiger Partner für Unternehmen, um Zukunftsinvestitionen zu realisieren, denn in unsicheren Zeiten wird Leasing verstärkt genutzt“, führt Ostermann aus.

Der Präsident verweist anlässlich des Jubiläums von Verband und Branche darauf, dass die Leasing-Wirtschaft transformationserfahren ist und in ihrer 60-jährigen Geschichte wiederholt technischen Innovationen zum Durchbruch verholfen hat. „Aber Unternehmen brauchen Investitionsanreize, Planungssicherheit und verlässliche Rahmenbedingungen, um zu investieren. Zusätzliche Belastungen, gerade für den Mittel-stand, sind dagegen Bremsklötze für die Investitionsabsichten“, warnt er.

„Neben dem Abbau von Bürokratie und der Beschleunigung von Genehmigungsverfahren können auch öffentliche Förderprogramme den Markthochlauf von „grünen“ Investitionen unterstützen“, hebt Dr. Claudia Conen, Hauptgeschäftsführerin des BDL, hervor. Sie kritisiert, dass die Politik bei der Konzeption von Förderprogrammen häufig Leasing diskriminiert. „Der Ausschluss von Leasing-Finanzierungen geht am unternehmerischen Investitionsinteresse vorbei. Denn für die Mehrzahl der Unternehmen steht die Nutzung eines Wirtschaftsguts an Stelle des durchfinanzieren Eigentumserwerbs im Vordergrund, was auch im Sinne der Nachhaltigkeit vernünftig ist“, erläutert sie. Dies müsse in den Förderbedingungen abgebildet werden. „Wir brauchen zielgerichtete, planbare und für alle Finanzierungsformen gleichberechtigte Anreize, die die Investitionsdynamik am Standort Deutschland antreiben“, fasst Dr. Conen zusammen.

Die Leasing-Wirtschaft, die am Abend im Axica am Brandenburger Tor ihre Gründung vor 60 Jahren in Deutschland sowie das 50. Jubiläum des Leasing-Verbandes mit knapp 300 hochkarätigen Gästen aus Branche, Politik und Wirtschaft feiert, finanziert bereits seit langem Photovoltaik-Anlagen und Windparks, bringt Elektromobilität und Fahrräder auf die Straße, führt energieeffiziente Produktionsmaschinen und sichere, innovative Technologien ein und sorgt für ihre Verbreitung u. a. bei Dienstleistern, Handwerkern, Bau- und Industrieunternehmen, Krankenhäusern und Pflegediensten.

Neben der reinen Investition werden eine breite Palette von Serviceleistungen, aber auch beratende Unterstützung für die Erstellung individueller Nachhaltigkeitsberichte oder für die Einbeziehung von Transformationsförderprogrammen angeboten. „Die Leasing-Branche ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg der Transformation der deutschen Wirtschaft“, betont BDL-Präsident Ostermann.

Zum Jubiläum von Branche und Verband

1962 gründeten sich die ersten Leasing-Gesellschaften in Deutschland. Die Pioniere der Branche hatten die innovative Finanzierungsform aus den USA importiert und mussten zunächst eine Reihe von Hürden überwinden: Der rechtliche und steuerliche Rahmen für Leasing war noch nicht abgesteckt. Auch war die Mentalität der Deutschen zu jener Zeit noch stark vom Eigentumsgedanken geprägt. Die Überzeugung, dass die Nutzung eines Autos, eines Computers oder einer Maschine, und nicht das reine Eigen-tum daran, Werte schafft, musste sich erst langsam durchsetzen. Heute ist Leasing in fast allen Wirtschaftszweigen präsent und attraktiver denn je. Insgesamt sind in Deutschland Wirtschaftsgüter im Wert von mehr als 200 Mrd. Euro verleast.

Zehn Jahre nachdem Leasing in Deutschland Fuß gefasst hatte, gründeten 16 Gesellschaften den Deutschen Leasing-Verband. 1975 erfolgte die Umbenennung in BDL. Der Verband wuchs innerhalb von 20 Jahren auf rund 100 Mitglieder an. 2001 fusionierte der BDL mit dem Interessenverband Deutscher Leasing-Unternehmen (IDL), dem seit Ende der 1980er-Jahren vor allem kleinere und mittlere Gesellschaften angehörten. Der durch die Vereinigung gestärkte neue BDL verlegte seinen Sitz in die Hauptstadt Berlin und vertritt seither die Interessen der gesamten Leasing-Wirtschaft in Deutschland. Aktuell sind über 230 Unternehmen im BDL organisiert.

Weitere Informationen zur Leasing-Geschichte auf der Jubiläumswebsite: https://50jahre.leasingverband.de/

Der Bundesverband Deutscher Leasing-Unternehmen (BDL) ist die Stimme der Leasing-Wirtschaft in Deutschland. Seine 230 Mitgliedsgesellschaften repräsentieren rund 90 Prozent des Gesamtmarktvolumens. Die Struktur der Leasing-Branche ist mittelständisch geprägt. Derzeit sind in Deutschland Wirtschaftsgüter im Wert von über 200 Mrd. Euro verleast. Die Leasing-Wirtschaft finanziert im Jahr etwa ein Drittel der gesamtwirtschaftlichen Ausrüstungsinvestitionen. 2022 feiern der BDL sein 50. Jubiläum und die Branche ihre Gründung vor 60 Jahren.

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