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Leinenpöbler Hund – Erziehung an der Leine

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Der Spaziergang mit Hund und Hundeleine. Für viele Vierbeiner ist das kein Problem. Manch ein Hund wird aber auch zum regelrechten Leinenpöbler, sobald er andere Hunde sieht. Er hängt sich wütend an die Leine, fängt an zu knurren und fletscht die Zähne, sobald ein anderer Hund in Sichtweite kommt.

Der Spaziergang wird ein Spießrutenlauf. Wie können Sie das ändern? Keine einfache Frage.

So wird Ihr Hund zum Leinenpöbler

Ihr Hund ist ein Leinenpöbler geworden. Das kann viele Ursachen haben. Vielleicht ist Ihr Hund generell ein ängstlicher Typ oder er hat schlechte Erfahrungen mit der Hundeleine gemacht? Verstehen Sie die Aggression dann als eine Flucht nach vorne. Die Leine kann auch mit dem Frust des Hundes zusammenhängen, dass er damit verbindet, ein Ziel nicht erreichen zu können.

Überforderung und Unterforderung

Manche Hunde fangen auch mit der Leine an zu spielen, weil sie sich unterfordert fühlen. Doch auch das Gegenteil kann dazu führen, dass Ihr Hund ein Leinenpöbler wird: Er steht permanent unter Stress und lässt seine Wut an der Hundeleine ab. Oft fangen die Probleme mit der Leine in der Pubertät des Hundes an.

Wurden andere Hunde vorher noch freundlich begrüßt, so wird die Begegnung mit einem anderen Vierbeiner jetzt zur wilden Rauferei an der Hundeleine.

Wenn die Leinenpöbelei zur Gewohnheit wird

Machen Sie sich bewusst, dass die Hundeleine zu einem Reiz geworden ist, bei dem der Kopf des Hundes ausschält. Rationelles Handeln ist ihm dann nicht mehr möglich. Stresshormone wie Adrenalin und Cortison werden ausgeschüttet. Das kann zur Aggression führen, um den Stress zu bewältigen. Führt die Leinenpöbelei zum Erfolg, so vertieft sich das Verhalten. Er behält dieses Verhalten als Strategie bei.

Wie kann ich dem Leinenpöbler helfen?

Eine Stresssituation zwischen Mensch und Hund betrifft beide Lebewesen: Den Menschen und den Hund. Der Hund reagiert sehr sensibel auf die menschliche Stimmung. Wie reagieren Sie auf eine Begegnung mit einem anderen Hund? Ihr Vierbeiner wird fühlen, dass sich jetzt eine angespannte Situation abzeichnet.

Wenn er das Gefühl bekommt, dass sein Hundehalter Angst bekommt, dann wird er ihn ganz besonders leidenschaftlich vor einem anderen Hund verteidigen wollen.

Leckerlis helfen beim Leinenpöbler nicht

Manche Hundehalter versuchen den Hund mit einem Leckerli abzulenken, wenn er an der Leine pöbelt. Oft reagiert das Tier gar nicht darauf. Der andere Hund ist einfach wichtiger. Oder er fasst das als Belohnung auf. Damit verstärken Sie das ungewünschte Verhalten noch.

Mit anderen Hunden herumtoben?

Viele Hunde haben es auch nicht anders gelernt: Sie dürfen als Welpen mit anderen Hunden herumtoben. Wir finden es fantastisch, dass er sich für andere Hunde interessiert. Ist der Hund dann erwachsen geworden, dann erwarten wir von ihm, dass er Distanz hält. Wie soll er verstehen, dass jetzt etwas anderes gilt als früher?

Wenn der Hund keine Grenzen kennt

Manch ein Hund hat auch keine Regeln gelernt. Er darf an der Leine ziehen, wenn er aufgeregt ist. Er muss nicht immer hören, was sein Hundehalter zu ihm sagt. Und so kommt es auch zu Situationen, in denen der Hundehalter hinter seinem Hund herläuft.

Wer auch die Sprache der Vierbeiner verstehen lernt, schafft eine gute Basis für die Kommunikation zwischen Mensch und Hund.

Ein Lob zur rechten Zeit

Wie schon erwähnt, ist ein Leckerli keine gute Ablenkung, wenn der Hund an der Leine pöbelt. Er soll die Pöbelei schließlich nicht als Belohnung auffassen. Es kann aber helfen, den Hund für korrektes Verhalten zu belohnen. Diese Belohnung (Lob oder Leckerli) sollte direkt dann stattfinden, wenn das positive Verhalten gezeigt wird. Wenn der Hund also ruhig an einem anderen Hund vorbeigeht. Auf diese Weise kann der Vierbeiner lernen, dass Begegnungen mit anderen Hunden eine positive Sache sind.

Kommt die Belohnung erst nach der Begegnung, so lernt der Hund, so wird die Belohnung auf die falsche Weise assoziiert: „Zum Glück ist die schlimme Situation vorbei“ – Das völlig falsche Lob. Klappt das Vorbeigehen am anderen Hund, so kann der Abstand verringert werden. Ist der Stress bei Begegnungen abgebaut, so können Sie auch auf die Hilfe durch das Leckerli verzichten.

Der Richtungswechsel

Wenn Ihr Hund anfängt den anderen Vierbeiner zu fixieren, dann können Sie auch einen Richtungswechsel einschlagen. Damit dieser gelingt, sollte der Hund ein Hundegeschirr oder ein breites Halsband tragen. Halten Sie in dieser Situation die eigenen Hände tief, um den Ruck nach oben hin zu vermeiden.

Setzen Sie ein Abbruchkommando, wenn die Hundeleine unter Spannung gerät. Geben Sie der Fellnase ein Lob, wenn sie den Blickkontakt zum anderen Hund unterlässt, vor allem dann, wenn wieder ein Blickkontakt zu Ihnen hergestellt wird. Lassen Sie sich nicht aus der Ruhe bringen, wenn der Richtungswechsel unter den anderen Hundehaltern zu fragenden blicken führt.

Die Bewegungseinschränkung

Alternativ zum Richtungswechsel mit der Leine bietet sich auch eine Einschränkung der Bewegung an. Laufen Sie mit beiden Beinen „durch den Hund hindurch“ ohne ihn zu treten. Einen Schuber wird er aber sicherlich vertragen, Ihr Hund ist nicht aus Porzellan. Die meisten Hunde kommen mit dieser Bewegungseinschränkung gut klar. Verknüpfen Sie die Einschränkung mit einem entsprechenden Lob, sobald sich das gewünschte Verhalten zeigt.

Das Kommando „Schau!“

Beim Kommando „Schau!“ lernt Ihr Hund den Blickkontakt zu Ihnen. Trainieren Sie dieses Kommando in einer ablenkungsarmen Umgebung. Immer dann, wenn Ihr Hund den Blickkontakt herstellt, gibt es ein Leckerli. Hat Ihr Vierbeiner dieses Kommando im „Laborversuch“ gelernt, so können Sie das auch bei Begegnungen mit anderen Hunden testen.

Setzen Sie das Kommando aber nicht in einer typischen Leinenpöbler-Situation ein, wenn der Befehl noch nicht vollständig erlernt wurde. Das führt im besten Falle zu Verwirrung.

Die Führung durch den Hundehalter

Gehen Sie in Situationen, in denen Ihr Hund normalerweise mit der Leinenpöbelei beginnt, voran. Hierzu kann es auch sinnvoll sein, wenn Ihr Hund den Befehl „Hinten“ gelernt hat. Schicken Sie Ihren Hund auch mit der Körpersprache nach hinten. Nehmen Sie sofort den Druck aus der Situation, sobald Ihr Hund hinter Ihnen läuft.

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