Start Politik und Recht Stefan Kühn – Bundestagswahl 2021: Welche Koalitionen möglich?

Stefan Kühn – Bundestagswahl 2021: Welche Koalitionen möglich?

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Die großen Themen sind vorgegeben, aber unterschiedliche Erwartungen an die Umsetzung – DAX-Unternehmen sind kaum betroffen – Mittelstand und Mittelschicht leiden potentiell am meisten – Die neue Steuermauer steht bereits!

Der Wahlkampf für die Bundestagswahl 2021 ist Geschichte, die Wahlkommission hat die vorläufigen Resultate veröffentlicht: die SPD kommt auf 25.7%, die CDU/CSU auf 24.1%, die Grünen auf 14.8% und die FDP auf 11.5%. Die Linke kommt auf 4.9% der Stimmen.

Welche Koalitionen sind möglich?

Als Zweierkoalitionen ist gemäß diesen Zahlen eine Große Koalition (GroKo) möglich, desweiteren sind 3 Dreierkoalitionen denkbar: eine „Ampelkoalition“ unter Führung der SPD, eine „Jamaika-Koalition“ unter Führung der Union oder eine „Deutschlandkoalition“. Auch der Bundestag ist wegen des spezifischen deutschen Wahlrechts auf 735 Sitze gewachsen (2017 waren es noch 598 Sitze)! Klar ist, dass die FDP und Die Grünen ausmachen können, wer unter ihnen Kanzler wird (um Franz-Josef Strauss zu zitieren)!“, fasst Finanzprofi Stefan Kühn von der Autark AG, Duisburg zusammen.

„Eine Neuauflage der GroKo dürfte wohl nur als Notlösung infrage kommen. Denn SPD (und Die Grünen) haben bereits erklärt, dass sie nicht mit der CDU eine Koalition eingehen wollen. Das würde bedeuten, dass auch eine „Deutschlandkoalition“ (CDU/SPD/FDP), wie auch eine „Jamaikakoalition“ (CDU/Die Grünen/FDP) vom Tisch wären. Aber wie hat Konrad Adenauer schon gesagt: „Was interessiert mich mein Gerede von gestern!“

Die FDP hat bereits erklärt, zur Regierungsarbeit bereit zu sein, macht aber gleichzeitig eine klare Absage an Steuererhöhungen und das Schuldenmachen! Und Christian Lindner hat schon 2017 gezeigt, dass er Koalitionsverhandlungen platzen lässt!

Jedenfalls müssen wir uns auf langwierige Koalitionsverhandlungen einstellen!“, erklärt Finanzexperte Stefan Kühn, Vorstand der Musical and More AG, Duisburg.

Konsequenzen der Wahl für die Finanzanlage: Viele großen Themen sind vorgegeben! – Die Umsetzung macht den Unterschied!

„Es ist offensichtlich, dass viele große Themen vorgegeben sind: Klimawandel, Globalisierung und die EU-Politik.

Wann müssen sich Anleger den Kopf zerbrechen? Dies kommt natürlich auf die resultierende Koalition an – denn je nach Koalition kann sich die Stimmung eintrüben oder aufhellen! Für die Wirtschaft wäre eine starke FDP von Vorteil, eine linkslastige Politik wird in den meisten Umfragen als nachteilig für die Wirtschaft bezeichnet mit diesen Folgen: deutlich höhere Schulden, Steuern und Renditen bei deutschen Staatsanleihen (und höhere Arbeitslosigkeit wegen der Verteuerung der Arbeit!)!

Deutlich könnte sich eine Regierung mit Beteiligung der Grünen im Bereich des Klimaschutz auswirken. Diese dürfte insbesondere die Erneuerbaren Energien fördern. Allerdings herrscht auch hier Besorgnis, dass zu schnell, zu viel versucht wird. Dasselbe gilt für die Steuerpolitik! Eine lockere Fiskalpolitik und eine stärkere Solidarität mit Europa (Stichwort: Vergemeinschaftung von Staatsschulden) könnte in diesem Falle zwar die Stimmung in Europa verbessern – aber die Schulden der EU-Sünder Deutschland und den starken EU-Ländern aufbürden, mit den vorgenannten Folgen!“, so Finanzprofi Stefan Kühn von der Autark AG, Duisburg.

Keine Auswirkungen auf DAX-Konzerne! – Leidtragende sind der Mittelstand und die Mittelschicht!

„Wenig Auswirkungen werden die jeweiligen Koalitionen für die DAX-Konzerne haben.
Für die Zeit nach der Bundestagswahl sagt z.B. Herbert Diess, CEO von VW, klar und deutlich: „Wir können mit allen Konstellationen arbeiten.“ Leidtragende sind der Mittelstand und die Mittelschicht!

Je nach Ausgestaltung der Steuerpolitik und anderer Kosten (z.B. Energieumlagen, etc.) dürften vor allem Mittelstands-Unternehmen (und ihre Besitzer), wie auch die Mittelschicht leiden, will heißen: noch mehr zur Kasse gebeten. Vor allem, da Deutschland heute schon das Land mit der höchsten Steuer- und Abgabenlast ist.

Und: Die neue „Steuermauer“ steht bereits!

Unternehmer, die mit dem Gedanken spielen, auszuwandern, sollten wissen, dass die schon bisher bestehenden Hürden ab dem 1. Januar 2022 nochmals höher werden! Betroffen von der Wegzugsbesteuerung ist – nach bestehender (!) Regelungslage – jeder, der innerhalb der letzten 5 Jahre mittel- oder unmittelbar zu mindestens 1% an einer in- oder ausländischen Kapitalgesellschaft (z.B. GmbH, AG) beteiligt war und seit mindestens 10 Jahren in Deutschland unbeschränkt steuerpflichtig ist. Unternehmer, die wegziehen, werden so behandelt, als hätten sie ihre Anteile an der Kapitalgesellschaft verkauft – und werden entsprechend besteuert und zur Kasse gebeten! Dafür brauchen wir also keine Rot-Rot-Grüne-Regierung – das kann auch eine GroKo!“, fasst Finanzexperte Stefan Kühn von der Musical and More AG, Duisburg ernüchtert zusammen.

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