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Frauen mit Aortenaneurysma besser versorgen

Keine Kostenübernahme durch Krankenkasse: Aortenaneurysma bei Frauen wird seltener erkannt

Unter den über 200.000 Patienten in Deutschland mit einem Aortenaneurysma befinden sich sechsmal mehr Männer als Frauen. Wegen der höheren Prävalenz wird ein Screening auf Aneurysmen von den Krankenkassen nur für Männer ab 65 Jahren bezahlt. Fachgesellschaften wie die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin plädieren dafür, das Screening auf Frauen mit Risikofaktoren auszuweiten. Eine Frau über 65 Jahre, die raucht und eventuell weitere Risikofaktoren wie Bluthochdruck aufweist, hat ein höheres Risiko, ein Aortenaneurysma zu bekommen, als ein Mann gleichen Alters, der nicht raucht.

Aortenaneurysma mit hoher Rupturgefahr bei Frauen

Eine operative oder interventionelle Versorgung eines asymptomatischen Bauchaortenaneurysmas sollte geplant werden, wenn der Durchmesser des Aneurysmas bei mehr als 5,5 Zentimetern bei Männern und mehr als 5 Zentimetern bei Frauen liegt oder um mehr als einen Zentimeter pro Jahr wächst. Ein Aortenaneurysma wächst bei Frauen genauso schnell wie bei Männern, hat aber bei gleicher Größe ein höheres Rupturrisiko. Deshalb sind die empfohlenen Kontrollintervalle bei Frauen kürzer als bei Männern.

Mortalitätsrate von Frauen bei elektiver Versorgung eines Aortenaneurysmas erhöht

Eine amerikanische Studie wertete Daten von 16.000 Patienten aus, die an einem Aortenaneurysma behandelt wurden. Ein Viertel davon waren Frauen. Die Frauen wurden deutlich häufiger offen-chirurgisch versorgt. Bei den Frauen, die mittels EVAR versorgt wurden, lag die Überlebenswahrscheinlichkeit der ersten zehn Jahre signifikant niedriger als bei Männern. Da der Trend zur endovaskulären Versorgung geht, wird dieser Geschlechtsunterschied als bedenklich eingestuft. Die Gründe für die erhöhte Letalität sind nicht klar. Möglicherweise passen die regelhaft existierenden Stentgrafts bei Frauen oft nicht richtig, da sie eine komplexere Anatomie des Aneurysmas aufweisen. Der in der Gefäßchirurgie am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen entwickelte Universalstent, der sich besonders gut an die individuelle Anatomie anpassen lässt, könnte zu einer besseren Versorgung von weiblichen Aortenpatienten beitragen.

Bei Dr. med. Ahmed H. Koshty, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie, liegt der Schwerpunkt auf der Therapie aller Erkrankungen der Aorta. Die Klinik ist in einem Wachstumsprozess und arbeitet eng mit Ärzten, Pflegepersonal und Physiotherapeuten zusammen.

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Diakonie in Südwestfalen gGmbH
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