Start Wissenschaft und Technik IMPAQT stellt eine Präzisions-Aquakulturplattform

IMPAQT stellt eine Präzisions-Aquakulturplattform

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Die nachhaltige Zukunft der Aquakultur hängt von der rationalen und optimalen Ressourcen- und Platznutzung ab, um neben anderen wirtschaftlichen Aktivitäten bestehen zu können. Dies wird ermöglicht durch die Integration von Technologien zur Kontrolle des Gesundheitszustands des Bestands und der Umwelt sowie durch die Transformation der traditionellen Aquakulturpraktiken in Kreislaufwirtschafts-Geschäftsmodelle.

Vor dem Hintergrund dieser Ziele stellt das von EU Horizon2020 unterstützte Projekt IMPAQT seine Plattform zur Entwicklung einer integrierten multi-trophischen Aquakultur (IMTA) in Europa vor.

Die IMPAQT-Plattform ist Präzisions-Aquakultur im Dienste der Ökosysteme. Ihre Anwendung an den Pilotprojektstandorten (Vereinigtes Königreich, Irland, Türkei, Niederlande und China) demonstriert die sozioökonomischen und ökologischen Vorzüge einer simultanen Zucht verschiedener Arten gemäß den IMTA-Prinzipien und die Möglichkeit der Verbesserung sowohl der Planungen als auch der täglichen Arbeit auf den Farmen.

Die IMPAQT-Plattform funktioniert auf drei Ebenen: Zunächst bietet ein hochentwickeltes IMTA-Modell Informationen über die Art und Weise der Interaktion der verschiedenen Zuchtkomponenten, was die Regulierungsbehörden und Produzenten bei ihrer Konfiguration unterstützt. Zweitens bietet eine Kombination mehrerer Datenquellen (Sensoren, Satellitenbilder, erdgestützte Beobachtung) mit Kommunikations-Tools, die für den Einsatz in schwierigen Umgebungen entwickelt wurden, Echtzeit-Überwachung des Bestands und der Umweltbedingungen. Und schlussendlich sorgt ein Integriertes Managementsystem (IMS) für eine Aufwertung dieser Daten, indem es Analytik und operative Leitlinien bietet.

Das IMS soll die geschäftlichen und technischen Anforderungen am Pilotstandort und im Aquakultursektor berücksichtigen. Es bietet Informationen zu Bestand, Impfungen, Ernte und Präzisionsfütterung sowie intelligenten Dienstleistungen wie Wasserqualitätsanalytik, Biomassenprognosen, Gesundheitszustand des Bestands und Qualitätsbewertung der Meeresfrüchte. Das entwickelte IMS ist benutzerfreundlich und kann bei Internetanbindung mit jedem Gerät betrieben werden.

Die Bioremediationswirkung von IMTA

Das Projekt hat außerdem demonstriert, dass die kombinierte Zucht von Fischen mit anderen Spezies wie Algen, Pflanzen, Austern, Hummer und Muscheln in verschiedenen Szenarien von Inlands- und Küsten- bis zu Offshore-Aquakultursystemen machbar ist. Dies stellt einen essentiellen Beitrag zur Aufrechterhaltung gesunder Ökosysteme dar.

So zeigten beispielsweise die Ergebnisse der Anwendung des IMTA-Systems am Pilotstandort Lehanagh Pool in Irland, dass Alaria esculenta-Meeresalgen zur Entnahme eines Gegenwerts von 500 kg Kohlenstoff beitrugen, die durch die Lachszucht produziert wurden. Darüber hinaus trug das Hinzufügen schwach-trophischer Spezies (Seetang, Hummer und Jakobsmuscheln) in der Farm zur Reduzierung der Abfallstoffe in den Fischen bei.

Im Falle der Pilotanlage im Ägäischen Meer, die von dem Unternehmen Camli geführt wird, senkte das IMTA-System durch den Einsatz von Filtrier-Arten wie Muscheln und Meeressalat die Umweltauswirkungen des Zuchtstandorts um 30 %.

Der Übergang von der Monokultur zu IMTA-Praktiken im Rahmen des IMPAQT-Projekts verbessert die räumliche Effizienz der Aquakultur-Standorte und sorgt für zusätzliche Biomasse, die kommerziellen Wert hat. So produzierte Camli beispielsweise Muscheln und Meeresalgen an demselben Ort. Der von der Scottish Association for Marine Science (SAMS) geleitete Pilotstandort war ebenfalls erfolgreich in der Austernzucht und erhöhte die Meeresalgenproduktion auf drei verschiedene Arten. Er wird das ganze Jahr über betrieben und senkt auf diese Weise die Menge der eingesetzten nicht-recycelbaren Materialien.

Auch wenn die Arbeit des IMPAQT-Projekts in diesem August offiziell endete, werden die 21 Partner die IMPAQT-Plattform zum Nutzen des gesamten Aquakultursektors in Europa weiter optimieren. Um all denen, die sich für eine integrierte Aquakultur interessieren, die Ergebnisse auf dynamische und einfache Weise zu präsentieren, bietet das Projekt ein kostenloses Online-Training zu IMTA, das über die Website zugänglich ist. Die Ergebnisse werden im September auf der 10. International Conference on Life Cycle Management und im Oktober auf der Aquaculture Europe 2021 präsentiert.

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Bildquelle: @Impaqt