StartGesundheit und WellnessHitzeschutz auch für Salben und Pillen

Hitzeschutz auch für Salben und Pillen

Arzneimittel müssen vor hohen Temperaturen geschützt werden

Stuttgart – Beim Einkaufen oder auf dem Weg in den Urlaub: Wer Arzneimittel im Auto transportiert, sollte vorsichtig sein. Denn hohe Temperaturen und Sonneneinstrahlung können Arzneimitteln schaden. Die Folge kann sein, dass Medikamente ihre Wirksamkeit verlieren und dann unbrauchbar sind. Darauf weist der Landesapothekerverband Baden-Württemberg (LAV) hin.

In der Regel gilt, dass Arzneimittel normalerweise bei Temperaturen zwischen 15 und 25 Grad aufbewahrt werden können. Daneben gibt es spezielle Arzneimittel wie beispielsweise Insuline für Diabetiker, die sogar gekühlt gelagert werden müssen. „Klarheit bringt ein Blick auf die Verpackung des Arzneimittels oder in den Beipackzettel“, erklärt Friederike Habighorst-Klemm, Mitglied im Vorstand des Landesapothekerverbandes Baden-Württemberg. „Dort ist für jedes Arzneimittel genau angegeben, wie die Arzneimittel aufbewahrt werden müssen. Darin sehen Diabetiker beispielsweise gleich, dass Insuline auf Reisen in eine Kühltasche oder eine isolierende Styroporbox gehören.“ Generell ist darauf zu achten, dass es Arzneimitteln im Auto nicht zu heiß wird. Das Handschuhfach, das Armaturenbrett und auch die Hutablage sind keine geeigneten Plätze – dort sind die heißesten Stellen im PKW. „Besser ist es, Arzneimittel unter dem Vordersitz oder unter dem Gepäck im Kofferraum aufzubewahren“, führt Apothekerin Habighorst-Klemm aus. Bei einer längeren Rast, wenn das Auto in der Sonne geparkt ist, sollten die Arzneimittel nicht im Wagen bleiben – oder allenfalls in einer isolierten Kühltasche. Im Innenraum eines Wagens, der in der Sonne steht, können rasch Temperaturen bis zu 70 Grad Celsius erreicht werden.

Arzneimittel, die zu großer Hitze ausgesetzt waren, können ihre Wirksamkeit einbüßen. Zäpfchen schmelzen bei diesen Temperaturen komplett und auch medizinische Salben oder Cremes können sich bei zu großer Hitze in ihre einzelnen Bestandteile trennen. Hier gilt der Grundsatz, dass geschmolzene Medikamente nicht wieder verwendet werden sollen – auch wenn sie im Kühlen wieder fest werden. Auch wer Asthmasprays benutzt, sollte auf die Temperatur achten. „Die Sprühbehälter können sich sehr stark aufheizen und es ist hinterher nicht mehr gewährleistet, ob noch die richtige Menge Wirkstoff abgegeben wird, wenn man inhaliert“, so Friederike Habighorst-Klemm. Am robustesten sind noch Tabletten oder Kapseln bei Hitze, doch auch hier gilt die Richttemperatur von maximal 25 Grad. Tabletten oder Kapseln reagieren jedoch auf feuchte Hitze sensibel. Habighorst-Klemm: „Bei Tabletten kann sich die Oberfläche verändern und rau werden. Kapselhüllen können in der Feuchtigkeit aufquellen und auch dann ist eine korrekte Wirkstoffabgabe nicht mehr gesichert.“

Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg e. V. setzt sich für die unabhängige Beratung von Patienten, Gesundheitsprävention und die sichere Abgabe von Arzneimitteln ein. In Baden-Württemberg gibt es rund 2.400 öffentliche Apotheken. Der Verband vertritt die wirtschaftlichen und politischen Interessen seiner Mitglieder. Um das Wohl der Patienten kümmern sich im Land neben den approbierten Apothekerinnen und Apothekern auch rund 15.000 Fachangestellte, überwiegend Frauen, in Voll- oder Teilzeit. Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg e. V. ist zertifiziert nach DIN EN ISO 9001 : 2015.

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