Start Beruf und Karriere Farbedelsteine – Magie aus den Tiefen der Erde

Farbedelsteine – Magie aus den Tiefen der Erde

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Steine – Volksglauben, heilende Kräfte für Geist und Körper. Vom Mineral zum Edelstein, Mythen um Heilsteine – im Gespräch mit Patrick-Noel Herold-Gregor, MBA, The Natural Gem GmbH, Wien in Österreich

Der Mensch und die Schönheit der Geschenke der Erde – eine besondere Beziehung, die vor Urzeiten begann und bis in das Heute fortdauert. Schon in der Antike war der Glaube an Heilsteine wie dem Malachit verbreitet, und im alten China wurde Schwefel schon vor über 5.000 Jahren eine heilende Wirkung zugesprochen. Die ältesten Zeugnisse einer magischen Verwendung von Fossilien werden dem Seeigel zuteil. In prähistorischen Gräbern Norddeutschlands und Frankreichs wurden diese gefunden. „Die Tatsache muss fasziniert haben, dass die Natur in großer Zahl herzförmige Steine hervorzubringen vermag, welche äußerlich völlig gleich gestaltet sind. Ungeahnte Kräfte mussten diesen besonderen Steinen wohl innewohnen“, vermutet der österreichische Gemmologe Dr. Thomas Schröck, der seit über 30 Jahren in der Steinkunde als Edelsteinexperte tätig ist. In den ältesten schriftlichen Darstellungen der Heil- und Abwehrkräfte verschiedener Amulette wird dank großer Denker und Forscher der Antike das alte Wissen übermittelt und ist nicht verlorengegangen. Valenus berichtete beispielsweise von wundertätigen Amuletten, die aus Steinen und Teilen von Tieren hergestellt wurden. In der Arzneimittellehre von Dioskurides wurden neben einer Zusammenstellung der im ersten Jahrhundert nach Christi bekannten Heilpflanzen auch einige mineralische Heilmittel erläutert. Die einzigartigen überlieferten Werke von Plineus beschäftigten sich umfassend mit der Naturkunde, den Kräften des Mineral- und Pflanzenreiches. Patrick-Noel Herold-Gregor, MBA, The Natural Gem GmbH hierzu: „Mündliche Überlieferungen von den Autoren des Mittelalters ergänzen durch eigene Beobachtungen. Ein wandelnder Berufsdichter des 13. Jahrhunderts, der sich der Stricker nannte, griff in einem Spottgedicht die Heilsteine derart an, dass Vollmer, Verfasser eines Steinbuchs, forderte, dass der Stricker deswegen erschlagen werden sollte. Aber am besten bekannt sind die stark religiös geprägten Ausführungen der als Theologin, Naturforscherin, Ärztin und Komponistin bekannten Hildegard von Bingen (1098-1179). Ihr Wissen und Abhandlungen erleben eine Renaissance und rücken gerade heute wieder in den Fokus der ganzheitlichen Gesundheit.“

Faszination Kristalle und Minerale

In der Steinkunde-Forschung wird davon ausgegangen, dass die große Faszination seit Jahrtausenden durch das unverwechselbare Aussehen, die geometrische edle Form und der Seltenheit ausgelöst wird und regelrecht den Betrachter in den Bann zieht. „Edelsteine und Mineralien ziehen die Blicke magisch an. Wissenschaftlich ist belegt, dass über Jahrmillionen ohne Zutun des Menschen diese Steine entstanden sind, aufgrund von geochemischen und geologischen Prozessen. Diese natürlichen Prozesse sind für die fantastischen Formen, Farben und die Eigenschaften verantwortlich. Mystische und heilbringende Geschichten rund um Mineralien und Kristalle befeuern die Faszination, wissenschaftlich sind sie nicht belegbar“, teilt Patrick-Noel Herold-Gregor seine langjährigen Erfahrungen im Edelsteinhandel.

In Forschungskreisen gelten Mineralien nach wie vor als besondere Objekte: die Lage der Atome, die für das Mineral die typische Anordnung verursacht, das dreidimensionale Kristallgitter, das jedem Edelstein sein unverwechselbares Aussehen verleiht, und die Natürlichkeit ihres Ursprungs. „Verständlich ist, dass die Menschen vor Jahrhunderten auf keine wissenschaftlichen Antworten zurückgreifen konnten, weshalb sich Märchen und Mythen um die Mineralien und Edelsteinen rankten. Beste Beispiele sind Kobalt und Nickel. Schon die Namen machen deutlich, dass die Schätze aus Mutter Natur auf jeden Fall Objekte des Glaubens jenseits der Wissenschaft waren. Die Menschen damals kannten diese Metalle noch nicht, auch gab es keine Verwendung dafür, sahen aber wie gute Silber- und Kupfererze aus. Deshalb gab es nur die eine Erklärung, diese ähnlich aussehenden Metalle Kobalt und Nickel mussten verhext worden sein durch Berggeister, deshalb Kobalt und Nickel“, fügt Patrick-Noel Herold-Gregor hinzu.

Die Wissenschaft der Edelsteine – Steinkunde

Nötig wurde die Bestimmung und Untersuchung im Bereich der Edelsteine, die Herausforderungen stiegen durch die Verbreitung von synthetisch hergestellten Rubinen und Spinelle, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf den Markt kamen. „Zuvor hatte der Edelsteinhandel nur mit den weit verbreiteten Glas-Imitationen zu tun, diese waren aber leicht erkennbar“, gibt Dr. Thomas Schröck zu bedenken. Entstanden ist die Wissenschaft der Edelsteine, die einen Teilbereich der Mineralogie und Geologie darstellt. Das erste private Gübelin Gemmologische Labor entstand im Jahre 1923, das Gemological Institute of America (GIA) wurde 1931 gegründet, und ein Jahr später folgte die Deutsche Gesellschaft für Edelsteinkunde, die 1932 von Georg Otto Wild gegründet wurde. Die Edelsteinkunde lehrt die chemischen, physikalischen und strukturellen Merkmale, nach denen der Edelstein einzuordnen ist. „Bei Untersuchungen kommen diverse Gerätschaften zum Einsatz, um die Echtheit zu überprüfen oder Eigenschaftsveränderungen herauszufinden. Die Methoden der gemmologischen Untersuchung müssen zerstörungsfrei verlaufen, Messungen der physikalischen und kristallographischen Eigenschaften bieten sich an“, erläutert Dr. Thomas Schröck, Edelsteinexperte aus Wien. In der „Steinekunde“ wird unter drei verschiedene Professionen unterschieden:

1. Geologe: Der Geologe kümmert sich um den geologischen Aufbau der Erde.

2. Mineraloge: Der Mineraloge geht einen Schritt weiter, nicht mehr auf die Gesteine wie Granit, Gneis und Marmor, sondern er erforscht die einzelnen Mineralien, wie z. B. Quarz. Quarz ist kein Gestein, sondern ein Mineral (SiO2/Siliciumdioxid).

3. Gemmologe: Der Gemmologe ist spezialisiert und prüft Edel- und Schmucksteine auf Echtheit und Wert.

Für Geologie und Mineralogie gibt es weltweit universitäre Studiengänge. Die Gemmologie als solche wird vor allem von den gemmologischen Labors gelehrt, die diese in Kursen anbieten. Die gemmologische Ausbildung erfolgt an anerkannten Instituten, ist nicht universitär, aber ein naturwissenschaftliches Studium zählt als Grundlage für die Ausbildung. Prominent in der Zusammensetzung ist die Deutsche Gemmologische Gesellschaft in Idar-Oberstein, aber das internationale Zentrum für Gemmologie findet sich in Amsterdam in den Niederlanden. Die Gemmologie verfolgt die Untersuchung mit der Unterscheidung von echten Edelsteinen und Edelsteinnachahmungen.

Wann wird aus einem Mineral ein Edelstein oder ein Schmuckstein?

Dies wird vom Gemmologen leicht beantwortet: „Wenn der Stein geschliffen wird.“ Das heißt, der Gemmologe wird sich sehr wohl zwar mit der Untersuchung von Rohsteinen auseinandersetzen, aber der Fokus liegt auf den bereits geschliffenen Steinen. Eine weitere Prüfung auf Echtheit der Edelsteine erfolgt durch die Beauftragung eines unabhängigen, zertifizierten gemmologischen Instituts, wie zum Beispiel dem GIA – Gemological Institute of America in New York, dem HRD – Gemmologisches Institut Antwerpen in Belgien, dem DSEF- Deutsche Stiftung Edelsteinforschung in Idar-Oberstein, dem SSEF- Schweizerische Stiftung für Edelsteinforschung in Basel oder dem GGL- Gübelin Gemmological Laboratory in Luzern unter Hilfestellung verschiedener Techniken, wie die kristalloptische Messung, photometrische Messung, Mikroskopie, Spektroskopie oder Röntgenanalyse. Festzuhalten ist, dass die Begutachtung sich je nach Institution und nach der Steinart richtet. „Rubin, Saphir und Smaragd sind bei allen Begutachtungsstellen teurer in der Begutachtung als ein Turmalin. Es ist völlig egal, ob das Gutachten von der Deutschen Stiftung Edelsteinforschung, von der Schweizerischen Stiftung für Edelsteinforschung oder der GLA kommt. Das Erste und Wichtigste ist: Welche Steinart liegt vor? Das heißt, bei den klassischen Blue Chips – Rubin, Saphir, Smaragd – ist die Begutachtung immer am teuersten. Bei allen gemmologischen Institutionen der Erde richtet sich beim Rubin, Saphir, Smaragd, der Preis einer Begutachtung nach dem Gewicht des Steines. Je schwerer ein Stein ist, z. B. Rubin, desto teurer wird ein Gutachten“, erklärt Dr. Thomas Schröck.

V.i.S.d.P.:

Amelie Hauger
Studentin & Bloggerin

Über die Autorin:

Studentin Amelie Hauger absolviert derzeit ein Duales Studium in Stuttgart. Seit ihrer Kindheit wuchs ihre Begeisterung für Technik, weshalb der Bereich „Maschinenbau-Produktionstechnik in der Mobilität“ genau ihre Interessen widerspiegelt. Der Wechsel zwischen Theorie und Praxis macht das Duale Studium interessant. Besonderes Interesse liegt in der Mobilität der Zukunft, im autonomen Fahren und fahrerlosem Transport.

Über The Natural Gem GmbH:
Dr. Thomas Schröck ist seit über 25 Jahren Edelsteinexperte und geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens The Natural Gem GmbH mit Sitz in Wien, Österreich. Er verfasste das Werk „Edelsteine als Investment: Der GEWINN-Ratgeber“, Dr. Georg Wailand (Herausgeber), Autor: Dr. Thomas Schröck.

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