Start Wirtschaft und Finanzen Nudging – der Weg zarter Manipulation

Nudging – der Weg zarter Manipulation

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Dr. Franziska Frank erläutert, wie mit Nudging ein Stups in die gewünschte Richtung gegeben wird, ohne „harte“ Manipulation

Das Leben bestehe aus einer ständigen Manipulation anderer, um das Gewünschte zu erreichen – eine These, die Dr. Franziska Frank aufstellt und mit Beispielen belegt: „Der Staat manipuliert über Steuern oder Gesetze, der Chef über Befehle, Lob oder Kritik, die Kinder über lautes Geheule oder die Präsentation der besten Noten, der Partner über ein Lächeln oder Stirnrunzeln.“ Obwohl Manipulation allgegenwärtig ist, so werde sie primär in einen negativen Kontext gestellt, was sich nicht zuletzt darauf stütze, dass der Manipulierte keine Wahlfreiheit habe.

„Die Frage ist also, ob es eine weichere, sanftere Version der Manipulation gibt. Eine, die der Person, an der gehandelt wird, Freiheit gibt und dennoch die gewünschten Ergebnisse bringen kann“, gibt Dr. Franziska Frank zu bedenken. Anhand der Aussagen „Ein Bild von Augen an der Wand erhöht die Ehrlichkeit“ lasse sich diese sanfte Manipulation verdeutlichen. Der Gedanke, dass sich Menschen nicht gerne beobachtet fühlen, führe dazu, dass durch ein Bild mit Augen an der Wand der Effekt erzielt werde, dass Menschen zum Beispiel weitaus häufiger das Geld für ihren Kaffee in die dafür aufgestellte Dose werfen. „Der Mensch wird ungerne als unethisch wahrgenommen – man kann also „sauberes Verhalten“ durch kleine Tricks erreichen“, erläutert Frank.

Diese Art der sanften Manipulation werde oft unter dem Begriff „Nudging“ behandelt und bedeutet einen Aspekt der Wahlarchitektur zu haben, der das Verhalten in vorhersehbarer Weise ändert, ohne eine Option zu verbieten oder wirtschaftliche Anreize zu verändern. „Es muss „leicht und billig“ sein, einen Stups zu ignorieren. Zudem sollten alle Stupse transparent und niemals irreführend sein und es sollte guten Grund zu der Annahme geben, dass das Verhalten, das gefördert wird, das Wohlergehen derjenigen verbessert, die gestupst werden“, ergänzt Frank.

Ein Beispiel für solche „Stupse“ sei, dass sich Mitarbeiter, die sich zur Weihnachtsfeier anmelden mit höherer Wahrscheinlichkeit auch wirklich kommen, wenn eine kleine Anmeldegebühr verlangt wird.

Abschließend gibt Dr. Franziska Frank noch einen Buch- und Filmtipp: „Das Buch „Nudge“ von Richard H. Thaler und Cass R. Sunstein gibt noch weitere Einblicke ins Thema und im Film „Ist das Leben nicht schön?“ mit James Stewart stupst der Engel zwar ein bisschen heftiger, aber es geht ja auch um ein Leben.“

Mehr Informationen und Kontakt zu Dr. Franziska Frank – empowered humility – gibt es hier: www.franziskafrank.com

Dr. Franziska Frank – Empowered humility

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