Keine Chance für Väterchen Frost
Wenn es draußen frostig wird, steigt auch das Risiko für Leitungswasserschäden. Die Folgen sind nicht nur ungemütlich, sondern schnell auch teuer. Was Hausbesitzer tun können, damit es gar nicht erst so weit kommt, und welche Versicherung im Ernstfall einspringt, weiß Peter Schnitzler, Versicherungsexperte von ERGO.
Wie entstehen Leitungswasserschäden?
Jedes Jahr kommt es in Deutschland zu durchschnittlich 1,1 Millionen Leitungswasserschäden. Neben überalterten Leitungssystemen gehört Frost zu den häufigsten Ursachen. Peter Schnitzler erklärt: „Anhaltende kalte Temperaturen können dazu führen, dass das Wasser in den Leitungsrohren gefriert. Dadurch vergrößert sich sein Volumen um circa zehn Prozent. Der so entstehende Druck bringt das Rohr zum Platzen.“ Taut das Wasser wieder auf, dringt es in das Mauerwerk und kann dort erhebliche Schäden verursachen. Um solchen Frostschäden vorzubeugen, können Hausbewohner ein paar einfache Maßnahmen ergreifen.
Räume heizen
Am wirksamsten ist konstantes Heizen. Sind alle Räume, in denen Wasserleitungen verlaufen, ausreichend warm, können die Rohre nicht einfrieren. Für selten genutzte Zimmer wie Abstell- oder Kellerräume empfiehlt der ERGO Experte eine Raumtemperatur von mindestens 17 Grad. Übrigens: Der sogenannte Frostwächter – die Schneeflocke am Heizkörper – sorgt nur dafür, dass der Heizkörper selbst nicht einfriert. Weiter entfernte Rohre schützt diese Einstellung somit nicht.
Wasserleitungen entleeren
Alle Wasserrohre, die im Freien liegen, sollten Hausbesitzer frühzeitig entleeren und das Wasser abstellen. Am besten an den ersten kalten Tagen mit niedrigen einstelligen Temperaturen. Wer in den Wintermonaten einen längeren Urlaub plant, kann zusätzlich im Haus oder in der Wohnung alle weiteren Wasser- und Heizungsrohre entleeren und den Zufluss abdrehen. „Dafür die Absperrvorrichtungen in den Zuleitungen schließen und das Wasser an der tiefsten Stelle ablassen“, erklärt der ERGO Experte.
Automatische Bewässerungsanlagen abbauen
Automatische Bewässerungssysteme erleichtern im Sommer die Gartenarbeit. Doch sie sind nicht für die kalte Jahreszeit geeignet. Da die Systeme meist aus Plastik bestehen, kann Frost sie stark beschädigen. „Um das zu vermeiden, sollten Gartenbesitzer die Bewässerungsanlage bei Temperaturen unter sieben Grad besser abbauen und an einem vor Kälte geschützten Ort aufbewahren“, rät Schnitzler.
Leitungen eingefroren
„Kommt trotz aller Vorkehrungen kein Wasser mehr aus dem Hahn, ist möglicherweise die Leitung eingefroren. Dann ist es wichtig, schnell zu handeln“, so der ERGO Experte. Als erstes sollten die Bewohner das Wasser an der betroffenen Leitung abdrehen und anschließend die Hähne öffnen. Sie sollten allerdings nicht selbst versuchen, die Leitung wieder aufzutauen. Denn im schlimmsten Fall kann sie platzen und es kann zu einem Rohrbruch kommen. „Daher ist es besser, einen Fachmann zu kontaktieren“, rät Schnitzler.
Absicherung für den Ernstfall
Kommt es doch zu einem Schaden, ist der Ärger meist groß. „Umso wichtiger ist dann eine gute Absicherung“, so der Experte. Bei frostbedingten Schäden am Haus springt in der Regel die Wohngebäudeversicherung ein. Die Hausratversicherung übernimmt üblicherweise Schäden am Mobiliar. Wichtig: Schäden möglichst umgehend bei der Versicherung melden.
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