StartAuto und VerkehrHusten, Schnupfen und Heiserkeit bei Hunden

Husten, Schnupfen und Heiserkeit bei Hunden

Wenn der Hund nur noch heiser krächzend bellt, hat er sich vermutlich eine Atemwegsinfektion, im Volksmund „Erkältung“, eingefangen. Nach der ersten Heiserkeit lassen Husten und Schnupfen meist nicht lange auf sich warten. Wie lässt sich das verhindern?
Glücklicherweise können die Vierbeiner uns mit ihren Atemwegsinfektionen in der Regel nicht anstecken. Denn die Erreger, die bei Hunden Husten, Schnupfen, Heiserkeit hervorrufen, sind ganz andere als jene, die bei uns eine Erkältung oder eine Grippe verursachen. „Aber auch Hunde können Atemwegserkrankungen bekommen. Am besten lässt man es gar nicht so weit kommen. Tierbesitzer können Vorsorgemaßnahmen ergreifen“, sagt Tierärztin Susanne Werner von den Uelzener Versicherungen.

Häufigste Infektion: Zwingerhusten
Die sicherste Vorbeugung gegen Infektionskrankheiten ist das Impfen. Praktischerweise gibt es gegen die häufigste infektiöse Atemwegskrankheit bei Hunden, den Zwingerhusten, eine Impfung. Meistens erkranken junge oder abwehrschwache Hunde an Zwingerhusten. Die Krankheit beginnt mit trockenem Husten, der häufig durch Druck auf die Luftröhre, zum Beispiel durch Zug am Halsband, ausgelöst wird. Nasenausfluss, tränende Augen, Schlappheit und Appetitlosigkeit können hinzukommen. Meist verläuft die Krankheit milde. Aber wenn es zu einer zusätzlichen Infektion mit Bakterien kommt, kann sich auch eine gefährliche Lungenentzündung entwickeln. Mit der Impfung kann man den Hund gezielt vor dem Zwingerhusten und dieser Komplikation schützen.

Schlagkraft des Abwehrsystems
Die Impfung gegen Zwingerhusten kann jedoch nicht jede Infektion der Atemwege verhindern. Bei der Abwehr vieler Atemwegsinfektionen ist das Immunsystem auf sich allein gestellt. Umso wichtiger ist, dass man seine Schlagkraft erhält. Dazu gehört, dass man das Immunsystem vor allen Einflüssen schützt, die es schwächen, wie beispielsweise andere Infektionskrankheiten und Parasiten. Darüber hinaus stärken eine ausgewogene Ernährung und Bewegung in vernünftigem Maß das körpereigene Abwehrsystem.

Allgemeiner Impf- und Parasitenschutz
Ein gründlicher Impfschutz und eine konsequente Parasitenbekämpfung sind daher zwei wichtige Bausteine zur Vorbeugung von Atemwegsinfektionen beim Hund. Die ständige Impfkommission Veterinärmedizin empfiehlt, alle Hunde gegen Staupe, Parvovirose, Leptospirose, H.c.c. und Tollwut zu impfen. Bei besonderer Gefährdung, zum Beispiel einer bevorstehenden Reise, können auch weitere Impfungen ratsam sein. Die Parasitenbekämpfung hängt vom Befallsrisiko des Hundes ab. Am besten lässt man sich individuell vom Tierarzt beraten, welche Vorbeugemaßnahmen für den eigenen Hund nötig sind.

Ausgewogene Ernährung
Zur Abwehr von Infektionen benötigt das Immunsystem des Hundes vor allem wertvolle Proteine und Spurenelemente wie Zink in seiner Nahrung. Vitamin C hingegen können Hunde anders als wir Menschen selbst bilden und benötigen es daher nicht als Zusatz im Napf. Ein gutes ausgewogenes Hundefutter enthält in der Regel alle Nährstoffe, die ein gesunder Hund zur Abwehr von Infektionen braucht. Bei Hunden mit chronischen Mangelkrankheiten ist jedoch eine Spezialkost oder eine Nahrungsergänzung zu empfehlen, die gezielt den entsprechenden Mangel ausgleicht. In schwierigen Fällen sollten Sie sich die Spezialkost von einem Fachtierarzt für Ernährung zusammenstellen lassen.

Bewegung gegen Atemwegsinfektionen
Bewegung bringt die Atmung und den Kreislauf in Schwung. Da sie die Durchblutung und die Durchlüftung der Atemwege fördert und die Abwehrzellen aktiviert. Allerdings darf es auch nicht zu viel Bewegung sein, denn eine körperliche Überforderung schwächt das Immunsystem.

Voll motivierte Abwehr
Doch ab wann wird das Training für den Hund zu viel? Bei wieviel Bewegung machen die Abwehrzellen schlapp? Das hängt von der Fitness des jeweiligen Hundes ab. Ein junger, gesunder und gut trainierter Hund braucht natürlich mehr Bewegung als ein älteres Tier, das bereits unter einer Krankheit leidet. Grundsätzlich gilt: Wenn der Hund zu hecheln beginnt, braucht er eine Pause und wenn er keine Lust mehr hat zu trainieren, darf er nicht dazu gezwungen werden. „Aufhören, wenn es am besten ist! Das Training beenden bevor die Ermüdung beginnt schont die Abwehrzellen und eine Atemwegserkrankung hat kaum eine Chance mehr“, erklärt Tierärztin Susanne Werner.

Ann-Kathrin Rohmann
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